Spielpläne Oberstufe, Schulbuch

347 1965 Fender-Rhodes E-Piano Metallstäbe werden mittels Tasten von Gummihämmern zum Schwingen gebracht; elektrische Verstärkung der Töne durch Ton- abnehmer Verwendung in vielen Titeln der Rock- und Popmusik und des neueren Jazz um 1970 Clavinet Metallsaiten werden von Tastenhebeln berührt; elektrische Verstärkung der Töne durch Tonabnehmer Verwendung in vielen Produktionen, u.a. in Funk- und Rockmusik um 1986 E-Violine Saiten mit elek- tromagnetischen Tonabnehmern äußere Gestaltung weitgehend der Fantasie überlassen um 2001 Heavy Metal Setup mit Double Bass, vielen Toms und Becken für technische Höchstleistungen Das bewusste Erfinden neuer Möglichkeiten, oft von Werk zu Werk, rückt die Kontinuität musikalischen Schaffens in der Verpflichtung auf bestimmte Gattungsformen in den Hin- tergrund. Prägnante Stilrichtungen und Kompositionstechniken im 20. Jahrhundert Die bewusste Suche nach neuen Wegen verbindet die unterschiedlichsten kompositorischen Profile und ästhetischen Standpunkte, z. B. die Abkehr vom Schönheitsideal. Impressionismus − z. B. bei Claude Debussy, Maurice Ravel, Igor Strawinsky, Francis Poulenc: Die Klangfarbe emanzipiert sich aus ihrer bisherigen Unterordnung unter thematische Ge- sichtspunkte. Eine erweiterte Tonalität, als Klangschattierungen gedeutete Dissonanzen und eine Tendenz zur Verschleierung der Struktur der Stücke gehören zur impressionistischen Ästhetik. Die Inspiration von außereuropäischer Musik wird zu einem frühen Beispiel dafür, wie die Globalisierung auch die Musik verändert. Expressionismus – z. B. bei Arnold Schönberg, Alban Berg, Anton Webern: Die Ausdrucks- stärke spätromantischer Musik wird noch intensiviert. Mit erweiterter Tonalität und starken Dissonanzen entsteht eine kontrastreiche, von starken Affekten geprägte Musik. Im Laufe ihrer Entwicklung verlassen die Komponisten schließlich die Dur-Moll-Tonalität. Bruitismus (von frz. bruit = Lärm) – z. B. bei Luigi Russolo: die bewusste Verwendung von Lärm und Geräuschen als Kompositionsmaterial. Neoklassizismus − z. B. bei Paul Hindemith, Sergei Prokofjew, Igor Strawinsky: Hier wird auf ältere Musikformen (z. B. Fuge, Passacaglia, Sonate, Sinfonie) zurückgegriffen, die mit neuen tonalen und rhythmischen Möglichkeiten gefüllt werden. Neoklassizisten bezogen sich in ihrem musikalischen Denken und Gestalten auf die Zeit des Spätbarock und der Frühklassik und strebten mit einem freien Geist nach Einfachheit und Klarheit. Luigi Russolo: Die Instrumente der futuristischen Geräuschmusik (Intonarumori), 1916, wurden zum Kennzeichen der musikalischen Ausprägung des Futurismus , welcher bis dahin nicht als „kunst- würdig” geltende Gegenstände, Motive und Kräfte seiner Zeit provokativ in den Mittelpunkt stellte. Obwohl die Eigenart des Geräu- sches darin besteht, uns brutal ins Leben zu versetzen, darf sich die Geräuschkunst nie auf eine imitative Wiederholung des Lebens beschränken. Sie wird ihre größte Emotionsfähigkeit aus dem akus- tischen Genuss selbst schöpfen, den die Inspiration des Künstlers aus den Geräuschkombinationen zu ziehen versteht. Hier die 6 Geräuschfamilien des fu- turistischen Orchesters, die wir bald mechanisch verwirklichen werden. 1. Brummen, Donnern, Bersten, Prasseln, Plumpsen, Dröhnen 2. Pfeifen, Zischen, Pusten, … E-Gitarre/E-Bass elektromagne- tische Tonabneh- mer (Pickup) Instrumente mit Resonanzkörper oder „solid body“ ab 1940 Moog-Synthe- sizer (s. S. 201) (1950er-Jahre) 1950 Stevie Wonder, 1983 Vanessa Mae, 2012 09 basis entwicklungen – spektren – tendenzen: neue musik Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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