Spielpläne Oberstufe, Schulbuch

343 statt (Johann Strauss, Franz von Suppé, Franz Lehár). Nach dem Zweiten Weltkrieg war das Theater an der Wien Spielstätte für Musicals („Cats“, „Elisabeth“ u. a.), seit 2006 werden hier Opern-Raritäten oft auch in historischer Aufführungspraxis von internationalen Ensembles vorgestellt. 1898 wurde die heutige Wiener Volksoper eröffnet. Sie ist heute ein Mehrspar- tentheater mit Oper, Operette, Musical und Ballett. Das 1870 von Theophil Hansen im Stil der „hellenistischen Renaissance“ im Auftrag der Ge- sellschaft der Musikfreunde gebaute Neue Musikvereinsgebäud e war und ist bis heute ein Zentrum des Konzertlebens in Wien. Aus dem weltberühmten „Goldenen Saal“ mit seiner unvergleichlichen Akustik wird heute das Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker welt- weit übertragen. Um die Wende des 20. Jahrhunderts war in Wien der Mangel an geeigneten, der modernen Zeit und ihren Anforderungen entsprechenden Stätten für musikalische Betätigung immer größer geworden. Besonders erkannte man die Notwendigkeit eines zweiten großen Kon- zertgebäudes, da sich seit der Errichtung des Wiener Musikvereins 1870 die Einwohnerzahl Wiens mehr als verdoppelt hatte. Das 1913 eröffnete Wiener Konzerthaus (es besitzt mehre- re Säle, der Große Saal fasst 1.840 Personen) wurde Schauplatz mehrerer Uraufführungen. Eng mit dem Konzerthaus verbunden waren die ab 1905 angebotenen „Arbeiter-Sinfonie- Konzerte“, durch die das Konzerthaus bis zum Februar 1934 zu einer der wichtigsten Auf- führungsstätten für die unterschiedlichsten Veranstaltungen der Arbeiterbewegung, der Sozialdemokratie und der mit ihr verbundenen Vereine wurde. Ein bedeutender Leiter dieser Konzerte war Anton von Webern, einer der Vertreter der „Zweiten Wiener Schule“. Die zwei wichtigsten Ausbildungsstätten in Wien sind die Konservatorium Wien Privatuni- versität und die Universität für Musik und darstellende Kunst Wien . Die Gesellschaft der Musikfreunde in Wien setzte sich neben der Veranstaltung von Konzerten gemäß ihrer Zielsetzung, der „Emporbringung der Musik in allen ihren Zweigen“, auch andere Aufgaben, wie der Gründung einer Bibliothek und 1817 der Eröffnung eines eigenen Konservatoriums. 1913 übersiedelte die Akademie in das neu errichtete Akademiegebäude direkt neben dem Konzerthaus. Die „Konservatorium Wien Privatuniversität“ ist aus der 1938 gegründeten Mu- sikschule der Stadt hervorgegangen, die nach 1945 gemeinsam mit den Musikschulen als Musiklehranstalten der Stadt Wien zusammengefasst waren. In den Bundesländern wird die musikalische Ausbildung von den Landeskonservatorien sowie den Musikschulen getragen. Zu Wiens führenden Orchestern neben den Wiener Philharmonikern gehören die Wiener Symphoniker . Sie wurden 1900 unter dem Namen Wiener Concertverein zunächst mit dem Ziel gegründet, einerseits für die breite Öffentlichkeit erschwingliche Orchesterkonzerte zu veranstalten und andererseits dem Bedarf an Ur- und Erstaufführungen zeitgenössischer Werke zu entsprechen (z. B. Erstaufführungen von Anton Bruckners 9. Sinfonie, Arnold Schönbergs Gurre-Lieder). Das Repertoire des 1907 gegründeten Niederösterreichischen Tonkünstler-Orchesters ist vorwiegend der Klassik und Romantik zuzuordnen. Seine Spiel- stätten sind der Wiener Musikverein, das St. Pöltner Festspielhaus sowie Grafenegg (Fes- tival). Im Rahmen des Kulturauftrags als Niederösterreichisches Landesorchester gastiert das Orchester regelmäßig in den Bezirken. Das 1945 gegründete RSO Wien (Radio Sympho- nieorchester Wien), widmet sich vor allem der Pflege der zeitgenössischen Musik und der Avantgarde. Die Wiener Hofmusikkapelle , bestehend aus Mitgliedern der Wiener Philharmoniker, des Männerchores des Staatsopernchores und der Wiener Sängerknaben, spielt regelmäßig in der Hofkapelle. Gesellschaft der Musikfreunde Brucknerhaus, Linz Wiener Sängerknaben 09 entwicklungen – spektren – tendenzen basis Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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