Spielpläne Oberstufe, Schulbuch

17. Jh. Sonate – Sinfonie – Konzert Sonata: Am Beginn des 17. Jahrhunderts instrumentales Klangstück (ital. sonare = klingen), kammermusikalisch oder orchestral besetzt, ohne festliegendes Formschema, z.B. bei Giovanni Gabrieli (vgl. S. 269) Gegen Ende des 17. Jahrhunderts: barocke Sonate als Solosonate (3 Spieler: 1 Melodieinstrument, 2 Generalbass-Instrumente oder Triosonate (4 Spieler: 2 Melodieinstrumente, 2 Generalbass-Instrumente) in den Formvarianten − Sonata da camera (Kammersonate): Folge von charakteristischen Tanzsätzen und gelegentlich weiteren Sätzen (insbesondere Präludium), z.B. bei Arcangelo Corelli, Johann Sebastian Bach, Georg Friedrich Händel − Sonata da chiesa (Kirchensonate): 4 Sätze langsam – schnell – langsam (sanglich) – schnell, z.B. bei Arcangelo Corelli, Georg Friedrich Händel Anpassung der konkreten Besetzung an die jeweilige Aufführungssituation Ab Mitte des 17. Jahrhunderts werden auch Klavierwerke als „Sonaten“ bezeichnet Sinfonia: Am Beginn des 17. Jahrhunderts Werk für Orchester (anfangs auch mit Gesang), insbesondere als Einleitungsstück („Ouvertüre“) z.B. für Opern; zunächst ohne festliegendes Formschema, dann in der Satzfolge schnell – langsam – schnell; ab Mitte des 17. Jahrhunderts als selbstständiges Orchesterwerk, z.B. bei Giovanni Batista Sammartini Concerto – Orchesterbesetzung (vgl. S. 269): − Concerto grosso, Corelli-Typ: klanglich kontrastreiche Abschnitte durch Wechsel zwischen kleiner Gruppe in der Besetzung der Triosonate (z.B. 2 Violinen, Basso continuo) und „Grosso“ (Tutti) − Concerto grosso, Vivaldi-Typ: Wechsel zwischen mit Soloinstrumenten besetzten Teilen und Tutti („Ripieno“), virtuose Ausgestaltung der Soloteile Die folgende konzentrierte Übersicht kann die vielfältigen Erscheinungen in der Bezeichnung und Entwicklung der Gattungen nur andeuten. So wird die unverzichtbare Analyse des individuellen Werks die beschriebenen Phänomene oft bestätigen, aber auch Abweichungen und Differenzierungen aufweisen. 314 Aus dem Musikleben Getragen vom Bürgertum entwickelte sich im 19. Jahrhundert ein vielfältiges öffentliches Musikleben: Komponisten, Virtuosen, Dilettanten (Musikliebha- ber) und neu gegründete Vereine (Singakademien, Musikvereine) gestalteten Sinfonie-, Oratorien- und Kammermusikkonzerte in den Städten. Niccolò Paga- nini, Frédéric Chopin, Franz Liszt und Clara Schumann füllten als reisende „Stars“ die neuen städtischen Konzertsäle. In den Salons großbürgerlicher Villen musizierte man – oft auf hohem Niveau – und tausch- te sich über Literatur und Musik aus. Zur bürgerlichen Bildung – hier besonders der Töchter − gehörte der Klavierunterricht. Die Hausmusik blühte auf. In Ge- sangsvereinen (Männerchöre) trafen sich die Bürger zum geselligen Singen und die Arbeiter neben dem Singen heimlich zur Strategiedebatte, um das sozi- ale Elend ihres Standes durch politische Agitation zu lindern. Für Tanz und Unterhaltung sorgten große Walzer-Bälle, Konzerte der Militärmusik und die Ope- rettenhäuser. ZEITLEISTE Joseph Danhauser: Franz Liszt am Klavier, 1840 (Detail) – Seinem Spiel lauschen die Musikstars Rossini, Pagagini und die Literaten Alexandre Dumas und Victor Hugo sowie die Schriftstellerin und Geliebte Frédéric Chopins, George Sand. 08 basis epochen der musikgeschichte: im 19 . jahrhundert Nur zu Prüfzwecken – Eigentum S des Verlags öbv

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