Spielpläne Oberstufe, Schulbuch

31 Partitur und Klang Die folgenden Impulse zeigen Möglichkeiten auf, wie Sie ein Partiturbild als Schlüssel zum Hören und Interpretieren von Musik nutzen können. Johannes Brahms: „Ein deutsches Requiem nach Worten der Heiligen Schrift“ für Soli, Chor und Orchester, op. 45 (1866–1868) Das siebensätzige Werk auf deutsche Bibeltexte, die Brahms selbst auswählte, entstand über einen längeren Zeitraum (erste Skizzen 1857). Der Tod seiner Mutter im Jahr 1866 war der entscheidende Impuls für Brahms, sich dieser Komposition intensiv anzunehmen. : Informieren Sie sich über das Requiem (Bedeutung, Herkunft, übliche Verwendung in der Musik) und vergleichen Sie Ihre Erkenntnisse mit den Satzüberschriften bei Brahms. Formulieren Sie daraus Erwartungen an die Brahms’sche Musik. : Vertiefen Sie sich in die Partiturausschnitte auf S. 32 und in den Online-Links und erschlie- ßen Sie wesentliche Details auch unter Zuhilfenahme des Blickwinkels „Partiturlesen“ (siehe nächste Seite). Partitur und Besetzung: : Ermitteln Sie: • die Gesamtbesetzung des Werkes und die Besetzung des 7. Satzes, • die Gruppierung der Stimmen innerhalb der Partitur (erkennbar an zusammenfassenden Klammern am Beginn der Akkolade). 7. Satz, Partiturausschnitte 2 + 3 : Untersuchen Sie: • Details der Darstellung der Partiturseiten innerhalb des Satzes, • Tempo, Tonart und Taktart, • dynamische Spannbreite und den intendierten Ausdruck. : Finden Sie die melodische Hauptlinie im Gesamtgefüge und singen Sie diese in einer für Sie angenehmen Lage. : Charakterisieren Sie Art und Funktion der einzelnen Stimmen möglichst genau (z. B. Melodie − Begleitung/liegend − bewegt/harmonische bzw. rhythmische Funktion/ Verhältnis von Gesangs- und Instrumentalstimmen). : Beachten Sie auch die transponierenden Instrumente (s. S. 160 f.) und benennen Sie deren klingende Anfangstöne. 7. Satz, Partiturausschnitt 3 : Versuchen Sie, sich der notierten Musik (ab Takt 159, 4. Viertel) praktisch in der Gruppe anzunähern. Es kommt dabei nicht darauf an, alle Stimmen umzusetzen: Wählen Sie drei repräsentative Stimmen aus. Vertiefen Sie so Ihren Einblick in das musikalische Gesche- hen, Ihr Wissen über Notation in der Partitur und den Zusammenhang von Notation und Klang. Johannes Brahms (1833–1897) erhielt früh Klavier- und Komposi- tionsunterricht. Nach einigen Jah- ren Wanderschaft und prägenden Begegnungen, u.a. mit Franz Liszt, Clara und Robert Schumann und dem Geiger Joseph Joachim, ließ sich Brahms 1862 in Wien nieder. Zu dieser Zeit war er schon ein be- kannter Komponist und wurde als Nachfolger Beethovens gefeiert. Sein Œuvre umfasst Sinfonien, Konzerte, Werke für Klavier, Kammermusik, viele Chorwerke und Lieder. Sätze des Werks 1. Chor Selig sind, die da Leid tragen 2. Chor Denn alles Fleisch, es ist wie Gras 3. Bariton-Solo und Chor Herr, lehre doch mich, dass ein Ende mit mir haben muss 4. Chor Wie lieblich sind deine Wohnungen, Herr Zebaoth 5. Sopran-Solo Ihr habt nun Traurigkeit 6. Chor Denn wir haben hie keine bleibende Statt Bariton-Solo mit Chor Siehe, ich sage euch ein Geheimnis 7. Chor Selig sind die Toten, die in dem Herren sterben bz85pa Partitur-Ausschnitte 2 + 3 t8n5vg Noten Brahms I, 16 I, 17 02 notation praxis Nur zu Prüfzwecken d – Eigentum des Verlags öbv

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