Spielpläne Oberstufe, Schulbuch

302 Jean Michel Moreaus Gemälde stellt eine Szene in einer Loge der Académie Royale, der Pa- riser Oper, dar. Das Bild ist eine von vielen Quellen, die verdeutlichen, welche Erwartungen damals ein großer Teil des Publikums an künstlerische Darbietungen hatte. Beschreiben Sie das Gemälde. › Welche Beachtung schenken die dargestellten Personen (drei Herren und eine Sängerin) dem Geschehen auf der Bühne bzw. der Musik? Was können Sie aus dieser Szene hinsichtlich des Verhaltens des Publikums bei Musikaufführungen schließen? › Vergleichen Sie die Erwartungen großer Teile des Pariser Publikums bei Musikdarbietungen mit den künstlerischen Intentionen Mozarts. › Versetzen Sie sich in Mozarts Situation. Welche Merkmale müsste Musik haben, die Sie für ein solches Publikum komponieren? Kontextanalyse „Pariser Sinfonie“ Vergegenwärtigen Sie sich, welche Informationen Sie zur biografischen Situation Mozarts im Jahr 1778 gewonnen haben. Daraus kann jetzt eine kontextgebundene Analyse der am 18. Juni 1778 in Paris uraufgeführten „Pariser Sinfonie“ entwickelt werden. Stellen Sie sich vor, Sie befinden sich im Jahr 1778 im vorrevolutionären Paris. (Ziehen Sie hierzu auch Ihr Geschichtsbuch heran.) Als Angehöriger der Aristokratie besuchen Sie ein Konzert und hören den 1. Satz der „Pariser Sinfonie“. › Welche Stellen beeindrucken Sie möglicherweise besonders? › Wie gefällt Ihnen der Sinfoniesatz insgesamt? › Fühlen Sie sich von der Musik gut unterhalten oder vielleicht überfordert? Erläutern Sie Ihre Antworten an Merkmalen der Musik. z fragen Formulieren Sie selbst Fragen zum Verhältnis von Biografie und Werk. Nutzen Sie dazu auch die folgenden Anmerkungen Mozarts zum Stil seiner neuen Sinfonie. Arbeiten Sie zunächst heraus, wie Mozart die beiden Gruppen seines Publikums sieht und sich mit seiner Musik auf sie einlässt. Premier Coup d’archet: Alle Musiker setzen gleichzeitig ein − ein Effekt, der zur damaligen Zeit besonders wirkungsvoll war. Jean Michel Moreau le jeune (1656–1733): La Petite Loge Ob … [die Sinfonie] aber gefällt, das weiß ich nicht, – und die wahrheit zu sagen, liegt mir sehr wenig daran. denn, wem wird sie nicht gefallen? – den wenigen gescheiden Franzosen die da sind, stehe ich gut dafür, daß sie gefällt; den Dummen – da sehe ich kein grosses unglück, wenn sie ih- nen nicht gefällt – ich habe aber doch hoffnung daß die Esel auch etwas darinn finden, daß ihnen gefallen kann; und dann habe ich ja den Premier Coup d'archet nicht verfehlt! – und das ist ja genug. Da machen die Ochsen hier ein weesen daraus! was Teüfel! ich mercke keinen Unterschied – sie fangen halt auch zu gleich an – wie in anderen Orten. Das ist zum lachen. Brief Mozarts an seinen Vater, 12. Juni 1778 Wolfgang Amadeus Mozart, um 1778 IV, 29 08 analyse epochen der musikgeschichte: wiener klassik Nur zu Prüfzwecken S S – Eigentum des Verlags öbv

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