Spielpläne Oberstufe, Schulbuch

285 Vom „unnützen Zierrat“ zur „Klarheit des Ausdrucks“ − Wort und Musik in der Oper Die Entwicklung der Oper war von der Monodie (s. S. 266) ausgegangen. Ein reiches Opern- schaffen war entstanden. Im 18. Jh. nun stritten Zuschauer und Gelehrte über das rechte Maß an Textverständlichkeit in der Oper und die Wahrhaftigkeit des musikalischen Ausdrucks gegen- über dem Textinhalt. Die folgenden Materialien, geordnet nach Rezitativen und Arien, geben Ihnen Gelegenheit, an dieser Diskussion teilzunehmen und die Entwicklung des Opernschaffens an Beispielen aus der Zeitspanne 1607–1805 exemplarisch zu verfolgen. Claudio Monteverdi: Rezitativ zwischen Orfeo und der Botin, aus „L’Orfeo“, 2. Akt (1607) Textübertragung Orfeo: Woher kommst du? Wohin gehst du? Nymphe, was bringst du? Botin (Messagiera): Zu dir komme ich, Orpheus; ich bin die unglückselige Botin eines unglücklichen und traurigen Schicksals. Deine schöne Eurydike […] Orfeo: Weh mir! Was höre ich? Botin (Messagiera): Deine geliebte Braut ist tot. Orfeo: Weh mir! TIPP Der Orpheus-Mythos wird auf S. 230 ausführlich beschrieben. M.: Claudio Monteverdi IV, 23 08 analyse epochen der musikgeschichte: barock Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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