Spielpläne Oberstufe, Schulbuch

16.–17. Jh. Ab dem 14. Jh. Antike und Mittelalter ZEITLEISTE Tasteninstrumente Clavichord: mechanisch einfachstes Tasteninstrument – Saiten werden durch Tangenten (auf den Tastenhebeln stehende Me- tallplättchen) angeschlagen und zugleich in einen klingenden und einen mit Filz abgedämpften Abschnitt geteilt. Ton: leise und dünn, in Lautstärke und Tonhöhe nur wenig differenzierbar Antike: Brettzithern, wie das einsaitige, als Demonstrationsinstrument dienende Monochord Mittelalter: mehrsaitiges Polychord − durch Hinzufügen einer Tastatur Ent- wicklung zum Clavichord Spinett von Domenico da Pesaro, Venedig, Mitte des 16. Jhs. Gebundenes Clavichord, Deutschland, 17. Jh. Cembalo von Hans Ruckers d.Ä., 1599 Die Oper entstand in Italien aus dem Bestreben, die griechische Tragödie wiederzubeleben. Für die Libretti (= textliche Grundla- gen der Opernkomposition) wur- den Stoffe aus der Antike gewählt. Als Demonstration für Macht und Prunk absolutistischer Herrscher gehörte die Aufführung einer Oper bald zu großen Hoffesten in vielen Ländern Europas. Opern- häuser entstanden und waren auch einem zahlenden Publikum zugänglich. Monodie (griech. = Einzelgesang): Der neue Stil zeichnete sich durch eine frei deklamierte Melodiestimme über sparsamen Stützakkorden aus und wurde als Ge- gensatz zu Polyphonie und Kontrapunkt erlebt. Sänger wie auch Instrumentalisten hatten dabei die Möglichkeit, zum begleitenden Basso continuo ihre Solostimme improvisierend auszuschmücken. Instrumentenbau und Orchesterbesetzung Erkenntnisse aus der Mechanik, präzise Messmethoden und handwerkliche Kunstfertigkeit führten zu verbesserten Instrumenten. Cembalo, Violine, Viola und Violoncello fanden in der Barockzeit ihre Vollendung. Saiten- und Blasinstrumente wurden im Klang tragfähiger ge- baut, das Spiel unterschiedlicher Tonarten auf Blasinstrumenten wurde erleichtert. (Ventile bei Blechblasinstrumenten waren z. B. aber noch unbekannt.) Die Streichergruppe (Vl., Va., Vc., Kb.) wurde zum Standard der Orchesterbesetzung. Trompeten (Fanfaren) und Pauken blieben der Musik aristokratischer Feste vorbehalten − nur die Stadtpfeifer durften Trompeten und Posaunen beim Turmblasen verwenden. Markgräfliches Opernhaus Bayreuth: Die Opernbühne der Barockzeit ver- mittelt eine perspektivische Tiefe des Raumes. Maschinen ließen Götter vom Himmel schweben, Schiffe durch die Wellen gleiten und Geister im Boden verschwinden. Traversflöte – Kopfstück, Mittelstü- cke (zum Angleichen an verschie- dene Stimmungen) und Fußstück mit Klappe Oboe d‘amore mit birnenförmigem Schallbecher und weichem Klang 266 Cembalo (ital. clavicembalo , frz. clavecin , engl. harpsichord ) mit der Form eines Flügels Spinett (lat. spina = Dorn): Saiten verlaufen schräg zu den Tasten nach rechts hinten; ebenso wie Virginal vornehmlich als Hausmusikinstrument verwendet Virginal: Saiten verlaufen quer zu den Tasten; be- sonders beliebt in England und den Niederlanden Cembalo, Spinett, Virginal: Bei allen diesen Kielinstrumenten reißt der Kiel einer Gänse- oder Rabenfeder, der am Ende des Tastenhebels in die „Docke“ eingespannt ist, beim Niederdrücken der Taste die Saite an. Der Ton kann nach dem An- reißen nicht mehr verändert werden. 08 basis epochen der musikgeschichte: barock Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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