Spielpläne Oberstufe, Schulbuch

248 Mit Hilfe des von Ottaviano dei Petrucci in Venedig ab 1501 verwendeten Notendrucks wurde mehr und mehr Musik dokumentiert. Noten wurden von Höfen und begüterten Patriziern gekauft und gesammelt. Auf Märkten vertriebene Liedblätter , z. B. mit Dichtungen Martin Luthers (1483–1546), trugen wesentlich zur Verbreitung des Protestantismus bei. Instrumente und Besetzungen Das Instrumentarium der Zeit hat einen bemerkenswerten Reichtum an Klangfarben. Belieb- te Akkordinstrumente waren Laute, Vihuela (= Vorform der Gitarre) und Virginal. Blockflöten, Rohrblattinstrumente, Streichinstrumente und Blechblasinstrumente wurden entsprechend den Stimmlagen eines Chores (Sopran, Alt, Tenor, Bass) in Instrumentenfamilien gebaut, weil sie auch die Chorstimmen mitzuspielen hatten. Ihr Klang war heller, rauer und obertöniger als der vergleichbarer Instrumente heute. Auch kleine Orgeln ( Regale mit Zungenpfeifen oder Positive mit Labialpfeifen) wurden bei den Umzügen mitgeführt. : Beschreiben Sie die abgebildeten Instrumente und die veränderte Darstellungsweise in den beiden Bildern. Wie bereits im Mittelalter wird Musik systematisch-wissenschaftlich dargestellt. Michael Prae- torius (s. S. 256) bezieht in sein zwischen 1614 und 1619 erschienenes Werk „Syntagma musicum“ (lat. = Verfassung der Musik) − eine Darstellung des Musikwissens seiner Zeit – eine Instrumen- tenkunde mit maßstabgerechten Bildtafeln ein, die für die historische Aufführungspraxis und den Nachbau historischer Instrumente im 20. Jahrhundert unentbehrlich wurde. : Hören und beschreiben Sie den Klang eines Ensembles mit Blasinstrumenten der Renaissancezeit. Links: The Breviary of Duke Rene II of Lorraine, ca. 1490 (Detail) Rechts: Hans Vredeman de Vries: Palast- architektur mit Musikern, 1596 (Detail) Links: Tafel mit Saiteninstrumenten Rechts: Rohrblattinstrumente IV, 3 08 basis epochen der musikgeschichte: renaissance Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags lags l g öbv ö

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