Spielpläne Oberstufe, Schulbuch

217 Zilien nehmen als Sinneszellen den Schall am Übergang zum Gehirn auf. Ihr Bau ist extrem fein: Auslenkungen von 0,3 nm reichen aus, um im Gehirn eine Schallwahrnehmung auszulösen. Zu hohe Lärmbelastung schädigt Zilien temporär oder konstant; sie können abbrechen und verkleben. Mit zunehmenden Alter setzen Degenerationserscheinungen ein. Temporäre Hörbeeinträchtigungen oder dauerhafte Hörschädigungen entstehen abhängig von der Stärke und der Zeit der Schalleinwirkung. Bei mehrstündiger Einwirkung kann bereits lauter Straßenverkehr die Hörfähigkeit temporär reduzieren. Gefährdung beginnt jedenfalls weit vor der Schmerzgrenze, die bei ca. 120 dB (z. B. durch Knall, durch zu laute Impulsspitzen im Kopfhörer) erreicht wird. Hörschädigungen vermindern auch das Sprachverständnis und bedeuten stets eine gravie- rende Einschränkung der Kommunikationsfähigkeit. : Diskutieren Sie das Verhalten in Situationen, die das Gehör langfristig gefährden können, und eruieren Sie ggf. gesetzlich gültige Rahmenbedingungen zum Thema Schallschutz. Funktionen von Musik Musik gehört zur Kultur der Menschen. Ihre Vielfalt wird von Funktionen getragen, durch die Musik für Menschen wichtig wird: › Musik als vitaler Ausdruck : Vielleicht ist dies die älteste Funktion von Musik, wo Sprache und Gesang sich mit Körperklängen (Klatschen, Patschen, Stampfen,…) als den ersten Instrumenten und spontanen Körperbewegungen verbanden. Bis heute ist die unmittel- bare Freude an musikalischem Ausdruck in allen Kulturen lebendig und bestimmt für viele Menschen auch die Art ihrer Musikrezeption, die sich oft mit Bewegung und Tanz zur Musik verbindet. › Musik als zwischenmenschliche Botschaft : Sie beginnt mit den Liedern, die Eltern für ihre Babys singen, und reicht bis zu jeder Art von Musik, mit der sich Menschen einander mit- teilen wollen. › Musik als verbindendes Gruppensymbol: Dazu gehört z. B. die Musik, die Jugend- Gruppierungen als Zeichen der Zugehörigkeit hören. Aber auch andere gesellschaftliche Gruppen haben „ihre Musik“ – oft auf Zeit und in bestimmten Situationen. › Musik als „Zeitvertreib“: Dass Musik permanent „nebenbei“ läuft, ist durch die modernen Wiedergabemedien und Sendeformen erst möglich geworden. › Musik als funktionales Stimulans: Bäuerliche und handwerkliche Arbeiten wurden von Arbeitsliedern und Worksongs unterstützt und begleitet. Im heutigen Alltag reicht die musikalische Stimulierung von beschwingter Musik am Morgen aus dem Radio über Musik am Arbeitsplatz, von Musik zum Zweck der Regression (s. S. 219) bis zum therapeutisch ori- entierten Einsatz von Musik. Speziell für die Verhaltenssteuerung geschaffene Musik heißt funktionelle Musik. TIPP Bei der Betrachtung und Analyse von Musik und musikalischen Verhaltensweisen bietet ihr Funktionszusammenhang oft einen wichtigen Schlüssel zum Verständnis. 07 musikalisches verhalten und lernen basis Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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