Spielpläne Oberstufe, Schulbuch

213 Verschiedene Studien beschäftigen sich mit dem Einfluss musikalischer Aktivität auf allge- meine geistige Leistungen und das soziale Klima in einer Gruppe. In der Musikpädagogik, aber auch in der allgemeinen Gesellschaft, werden die Forschungen aufmerksam verfolgt, da sich daraus z. B. positive Aussagen über die Bedeutung der Musik für die menschliche Entwicklung ableiten lassen. : Diskutieren Sie mögliche Ursachen und recherchieren Sie ggf. Untersuchungsergebnisse und Folgerungen unter Stichworten wie z. B. Musik – Intelligenz – Lernen im Internet. Angeborene Hörmechanismen Das „Jetzt“ in der physikalischen Zeit ist immer nur ein Zeit-Punkt – das „Jetzt“ in der biologi- schen bzw. musikalischen Zeit hat eine gewisse zeitliche Ausdehnung, die unser Kurzzeitge- dächtnis als Präsenzzeit , als „Gegenwart“, erlebbar macht. Diese dauert bis zu 4 Sekunden. : Testen Sie selbst, wie lange Sie „Gegenwart“ empfinden. Wann erleben Sie Töne, die Sie im Verlauf dieser ziellos schweifenden Melodie hören, als Vergangenheit? : Diskutieren Sie Folgerungen für das Hören von Musik. Spezialisierte Zellverbände des Gehirns (nach Schätzungen ca. 40% aller Nervenzellen) die- nen dem Erfassen und Interpretieren von Reizeigenschaften, in der Musik z. B. von lang und kurz klingenden Tönen, auf- und absteigenden Klangfolgen, aber auch vertrauter oder neuer Klangereignisse. Die Arbeit unserer Wahrnehmung und ihre Bedeutung für den Aufbau unse- rer Vorstellung von „Wirklichkeit“ lässt sich am Erfassen musikalischer Gestalten beispielhaft verdeutlichen. Was im Sinne der Wahrnehmungspsychologie eine Gestalt ist, wurde bereits 1890 von dem österreichischen Philosophen Christian von Ehrenfels beschrieben. Wesentli- che Kriterien sind: › Die Elemente der Gestalt werden als zusammengehörig empfunden. › Eine Gestalt hebt sich von ihrem Hintergrund ab. › Sie ist in einen anderen Zusammenhang transponierbar. › Sie ist mehr als die Summe ihrer Teile. Die Melodie an sich wurde stets als Paradebeispiel für eine „Gestalt“ genannt. Sie ist mehr als die bloße Folge ihrer Töne: Sie ist z. B. transponierbar und hebt sich vom Hintergrund einer Begleitung ab. Aus dem optischen Bereich sind viele gestaltpsychologisch erklär- bare Effekte bekannt, so „Kaniszas Dreieck“. Unsere Wahrnehmung ergänzt zu den Formen fehlende Teile. III, 32 07 musikalisches verhalten und lernen basis Nur zu Prüfzw cken – Eigentum des Verlags öbv

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