Spielpläne Oberstufe, Schulbuch

201 Klangsynthese – Synthesizer Die Suche nach elektrisch erzeugten Klängen und der Bau elektrischer Klangerzeuger für den künstlerischen Einsatz begannen bereits in den 1920er-Jahren. In den 1950er-Jahren konnte die elektronische Klangbearbeitung für Musikprojekte eingesetzt werden. Unter der Leitung von Herbert Eimert wurde beim WDR in Köln ein Studio für elektronische Musik eingerichtet, später übernahm Karlheinz Stockhausen (s. S. 84) die Leitung. Viele Geräte waren mit Röhren bestückt und nahmen reichlich Platz ein. Die technische Ent- wicklung galt stets auch der Miniaturisierung der Bauteile. Einen ersten Schritt stellte die Einführung von Transistoren dar, die keine Zeit für das Vorheizen benötigten. Den ersten Synthesizer baute in den 1950er-Jahren der Physiker, Programmierer und Unter- nehmer Robert Moog. Ihm gelang es, elektrisch steuerbare Filter, Oszillatoren (= Schwin- gungserzeuger), Verstärker und eine Tastatur zu entwickeln, die pro Taste, jeder Tonhöhe entsprechend, präzise elektrische Spannungen auslöste. Der Klangverlauf eines künstlich erzeugten Tons oder Geräuschs war nun mit der sogenannten Hüllkurve steuerbar. Die neuen klanglichen Möglichkeiten faszinierten auch Rockmusiker. Keyboards wurden zu festen Bestandteilen vieler Bands. Da anfangs jede Tastatur nur ein Klangmodul (z. B. Syn- thesizer) steuern konnte, brachten Keyboarder oft ein ganzes Arsenal von Instrumenten auf die Bühne. Hüllkurve Die akustische Gestalt eines Tons wird nicht nur durch seine Tonhö- he bestimmt, sondern auch durch verschiedene andere Parameter. In der Technik werden alle gestal- tenden Elemente in dem Begriff „Hüllkurve“ zusammengefasst. In der Synthesizer-Technik wird sie als ADSR-Kurve bezeichnet: A = Attack (Anstieg), D = Decay (Abstieg), S = Sustain (Aushalten des Klangereignisses) und R = Release (Freigabe). Der Moog-Synthesizer – Grundmodule Moogs früher Synthesizer konnte nur einstimmige Töne erzeugen. Seine einzelnen Module mussten mit Kabeln verbunden werden. Er besaß auch bereits ein Modul „Sequencer“, das Tonfolgen elektrisch gesteuert abspielen konnte. Der „ribbon controller“ (eine Art Saite, auf der man mit dem Finger die Tonhöhe gleitend verändern konnte) wird heute meist als Handrad oder als Touch- pad gebaut. Envelope Shaper (Hüllkurvenformer) Attack Decay Sustain Release VCA voltage controlled amplifier WIEDERGABE VCO voltage controlled oszillator z.B. Sinus/Sägezahl/ Rechteck/Dreieck VCP voltage controlled filter LFO low frequency oszillator Tastatur (Teilung der Oktave in 1/12 Volt) Ribbon Controller Elektrische automatische Steuerung Frontbox Links Frontbox Rechts Rearbox Rechts Rearbox Links Centerbox Subwoofer Surround-Technik Mit der Einführung der DVD und den neuen Angeboten für das Heimkino zu Hause wuchs auch der Bedarf nach einer dem Kinostandard vergleichbaren realistischen Hörkulisse. Diese wurde durch die Surround-Technolo- gie ermöglicht und für Privat- haushalte erschwinglich. Der „Minimoog“, ca. 1975. 06 technik und wirtschaft basis Nur zu Prüf wecken – Eigentum des Verlags öbv

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