Spielpläne Oberstufe, Schulbuch

195 Der Videoclip – vier analytische Zugänge z 1 eigene beispiele und interpretationen Videoclips haben eine ganz eigene Ästhetik, die das Zusammenspiel von Musik und Bild in ein spezifisches Verhältnis setzt: Das Hauptaugenmerk wird auf die Vermittlung von Musik gelegt. › Betrachten Sie von Ihnen ausgewählte, aktuelle Videoclips unter dem Gesichtspunkt der Musikvermittlung: Was steht im Vordergrund? Versuchen Sie, für die verschiedenen Videoclips Kategorien zu finden. › Recherchieren Sie, welche Videoclips Sie zu dem Titel „Video Killed the Radio Star“ finden. Stellen Sie zusammen, welche Unterschiede die Clips in der inhaltlichen Gestaltung aufweisen. z 2 Ganz im Gegensatz zur Filmmusik, die das Bild ergänzt, wird ein Videoclip ohne Musik nicht verständlich. › Betrachten Sie einen Ihnen unbekannten Videoclip ohne Ton und halten Sie Ihre Eindrücke in Stichworten fest. Welche Musik vermuten Sie? Suchen Sie Anhaltspunkte in der bildnerischen Umsetzung. › Konzipieren Sie einen Videoclip zu einer von Ihnen gewählten Musik, die Ihnen nur vom Hören her bekannt sein sollte. Entwickeln Sie ein Drehbuch für den Clip und überlegen Sie dabei, wie Sie die stilistischen Mittel Verfremdung, Bildschnitt, Blenden und Effekte einsetzen. z 3 Die Entwicklung des Videoclips geht einher mit einer veränderten Nutzung des Mediums Fernsehen. Erstmalig entstanden Plattformen speziell zur Vermarktung von Musik. › Stellen Sie Präsentationsmöglichkeiten von Populärer Musik im Fernsehen zusammen. › Recherchieren Sie, wie Populäre Musik im öffentlich-rechtlichen Fernsehen vor der Ge- nehmigung von Privatsendern präsentiert wurde, und vergleichen Sie Ihre Erkenntnisse mit der heutigen Situation. z 4 musikvideo „money for nothing“ Mit dem Musikvideo „Money for Nothing“ der britischen Rockband Dire Straits nahm MTV-Europe seinen Sendebetrieb auf. Der Clip thematisiert in selbstironischer Weise die Faszination, die für Jugendliche von Musikvideos ausgeht, aber auch die Vorbehalte Er- wachsener gegenüber dem Berufsbild „Rockmusiker“, seiner Präsentationsform auf MTV sowie dem passiven Konsum von Musikvideos. Die visuellen Mittel des Clips verweisen eindeutig in die Anfangszeit computergenerierter Animation. Dennoch hat der Clip auch heute noch ästhetische Bedeutung. › Analysieren Sie den Clip mit Hilfe des Blickwinkels „Videoclips/Musikvideos“. › Achten Sie besonders auf die verschiedenen Darstellungsebenen, die einander teils kontrastierend, teils korrespondierend gegenübergestellt werden, und interpretieren Sie deren Aussage. Videoclips/Musikvideos Die vielfältigen Reize erfordern ein mehrmaliges, aspektbetontes analytisches Vorgehen: 1. Erste Eindrücke: • Idee, Zielrichtung, Grund- thema des Clips • auffällige Bilder und Effekte 2. Aussagen auf der Ebene Musik – Klang – Songtext: • Benennung charakteris- tischer musikalischer Gestaltungsmerkmale, z.B. Besetzung, Aufbau, Tempo, Klang • Botschaft von Text und Musik, Wirkung • stilistische Einordnung der Musik 3a. Bildebene – inhaltliche Aussagen: • Präsentation der Interpreten (Auffälligkeiten, z.B. Acces- soires) • gewählte Location (z.B. Land, Stadt) 3b. Bildebene – Filmtechnik und Wirkung: • Filmbild, Computeranimation • spezielle Effekte (z.B. Über- blendung, Collage) • Kameraeinstellung und -führung • Gestaltung der Schnittfolgen • Farbgebung 4. Analyse des Zusammenspiels der Gestaltungsmittel, z.B. • Musikstil, Szenerie, Outfit, Rolle – Lifestyle • Tempo und Bildschnitt • Klang und Bildgebung (z.B. Farbe) 5. Beschreibung des Typs des Videoclips • Performance-Clip • narrativer Clip • Art-Clip 6. Beurteilung der Wirkung der eingesetzten Gestaltungsmittel BLICKWINKEL 05 analyse aufführungspraxis Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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