Spielpläne Oberstufe, Schulbuch

191 Publikum: Die Filmmusik orientiert sich an den Vorlieben der potentiellen Zuhörer und for- ciert damit den ökonomischen Erfolg des Films. − Beispiele: „Notting Hill“ (1999, M.: Trevor Jones), „Rezept zum Verlieben“ (2007, M.: Philip Glass), „Radio Rock Revolution“ (2009) Künstlerische Aussage: Die Filmmusik besitzt neben Handlung und Bild eine Autonomie. Die künstlerische Aussage des Films entsteht aus der Zusammenschau von Bild und Musik. Diese Möglichkeit findet man öfter in Dokumentarfilmen und in eher künstlerisch ambitionierten als in kommerziell motivierten Filmen. − Beispiele: „A Beautiful Mind“ (2001, M.: James Horner), „Naqoyqatsi“ (2002, M.: Philip Glass), „Dialog mit meinem Gärtner“ (2007, M.: W. A. Mozart) : Nennen Sie Filmausschnitte, in denen bewusst mit einem Bruch zwischen filmischer Realität und Filmmusik gespielt wird. Techniken von Filmmusik › Beschreibungstechnik: Geräusche werden klangnachahmend und in Musik stilisiert über- setzt. Bewegung und Musik können exakt synchronisiert sein (Mickeymousing). Außerdem können bestimmte Instrumente und Besetzungen sowie festgelegte Musikstile eingesetzt werden, um den Zeitrahmen und den Ort der Handlung präzise zu beschreiben. : Recherchieren Sie, woher der Begriff Mickeymousing kommt und wo er heute noch Anwendung findet. › Mood-Technik: Die Stimmung im Bildgeschehen und die psychische Situation der Protago- nisten wird durch Musik und Klänge gestützt, das Mitempfinden der Zuschauer dadurch intensiviert. Die Musik kann thematisch mehr oder weniger unabhängig gestaltet sein und verändert sich oft wenig. › Leitmotivtechnik: Dieses der Oper entlehnte Verfahren ordnet Personen, Situationen oder außermusikalischen Ideen spezifische Motive oder Themen zu. Durch Kombination und Variation dieses Materials können Veränderungen in Situationen, Charakteren usw. dargestellt werden. Leitmotivtechnik sorgt auch für eine Geschlossenheit der Filmmusik. : Suchen Sie Filme bzw. Filmausschnitte, an denen Sie die drei verschiedenen Filmmusik- techniken aufzeigen. Beispiele autonomer Musik in Filmen › „An der schönen blauen Donau“ von Johann Strauss, „Also sprach Zarathustra“ von Richard Strauss, „Requiem“ und „Lux Aeterna“ von György Ligeti in Stanley Kubricks Film 2001: Odyssee im Weltraum › „The Entertainer“ von Scott Joplin in George Roy Hills Film Der Clou › „Adagietto“ aus der 5. Sinfonie von Gustav Mahler in Tod in Venedig › „Adagio“ op. 11 von Samuel Barber in Platoon 1950/1960er-Jahre 1980er-Jahre bis heute 1937 1987 1995 1970er-Jahre In der Nachkriegszeit nehmen Einflüsse aus der Po- pulären Musik wie Easy Listening, Jazz oder Swing zu und verdrängen orchestrale Filmmusik zunehmend, z.B. Henry Mancini Breakfast at Tiffany’s (Frühstück bei Tiffany, 1961). Daneben findet auch speziell die Musik Jugendli- cher Eingang in die Filmmusik, z.B. Bill Haleys Rock Around the Clock in Die Saat der Gewalt (1955) oder Simon und Garfunkels Mrs. Robinson in The Graduate (Die Reifeprüfung , 1967). Mit Walt Disneys Snow White and the Seven Dwarfs („Schneewittchen und die sieben Zwerge“) beginnt der Siegeszug des Farbfilms. Die Filmmusik orientiert sich an der Orchestermusik des 19. Jhs. – Blütezeit der sog. Hollywood-Sinfonik. Komponisten: Erich Wolfgang Korngold, Friedrich Hollaender, Dimitri Tiomkin Toy Story als erster komplett im Computer animierter Film Nebeneinander und Miteinander von orchestralen und populären Stilelementen Komponisten: Hans Zimmer, Howard Shore, James Horner, Klaus Doldinger Tron als erster Film mit längeren computeranimierten Sequenzen Revival sinfonischer Klänge vor allem durch Ennio Morricone und John Williams links: „Frühstück bei Tiffany“ (1961) rechts: „Die Reifeprüfung“ (1967) 05 aufführungspraxis basis Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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