Spielpläne Oberstufe, Schulbuch

19. Jh. aktuelle Tänze als Konzertstücke , z.B. Ländler, Walzer (Schubert), Polonaisen, Mazurkas (Chopin), Konzertwalzer (Chopin, Liszt, Brahms), Polkas, Walzer (Strauss-Familie; Tschaikowski) vollständige Trennung von Gesellschaftstanz und Ballett ; Erfindung des Spitzentanzes, Primaballerinen als Stars; Komposition von Ballettmusik, (z.B. Tschaikowski, Schwanensee , Der Nussknacker ), auch für Operetten (z.B. Offenbach, Orpheus in der Unterwelt , Cancan ) Suite: − Suite mit programmatischem, auch historisierenden Charakter, vom tänzerischen Charakter gelöst (z.B. Grieg, Holbergsuite , Peer Gynt-Suite ) − aus Opern- und Ballettmusik herausgelöste Folge von Instrumentalsätzen; die Verbindung kürzerer Teile (Melodien) nimmt die Gestalt eines Potpourris an. Tanz wird Massenvergnügen. Tanzmusiker lösen Hofmusiker ab. Aufkommen von Tanzschulen zur Verbreitung der Gesellschaftstänze, die sich oft aus Volks- tänzen entwickelt haben. Tanzmusik der Zeit z.B. Anglaise, Ecossaise (u.a. Beethoven, Chopin), Quadrille (Tanz in der Gasse, bestehend aus fünf Figuren, u.a. Strauss-Familie), Cotillon (Mischform von Tanz und Gesellschaftsspiel), Ländler (mäßig schneller, in der Alpenregion weit verbreiteter Volkstanz), Walzer (wurde neben Galopp und Polka zum bedeutendsten Tanz der Zeit), Mazurka, Polonaise, Cancan, Rhein- länder, Galopp, Schnellpolka, Csárdás, Habanera, Polka aktuelle Tänze auch in Operetten und Revuen: Csárdás, Galopp, Cancan − Instrumentalsuite (Solosuite) , z.B. für Cembalo, Laute, Gambe, Cello, mit Allemande, Courante, Sarabande und Gigue als festgelegten Kern- sätzen, dazu Gavotte, Bourrée, Menuett: Johann Sebastian Bach, Cellosuiten , Französische und Englische Suiten für Cembalo − Variationssuite: gleiches musikalisches Material in allen Sätzen (Deutschland) höfische Tänze: nur noch Gavotte, Polonaise, Menuett Modetänze (ab Mitte 18. Jh.): Ländler, Deutscher und Kontratanz (Contredanse) Suite − allmähliche Lösung der Musik vom Tanz und Zusammenfassung der künstlerisch stilisierten tänzerischen Musik in einer Satzfolge: − Ballett- und Orchestersuite: mit freier Satzfolge (z.B. bei Jean-Baptiste Lully, Jean-Philippe Rameau in Frankreich; Georg Friedrich Händel, Wasser- musik, Feuerwerksmusik in England; Georg Philipp Telemann in Deutschland); auch als „Ouvertüren- Suite“ mit vorangestellter Ouvertüre Csárdás Wilhelm Gause, Hofball in Wien 1900 179 Tanztypen, die sich in Volks- und Gesellschaftstänzen herausgebildet hatten, wurden später in der höfischen Tanzmusik musikalisch stilisiert. Etwa ab dem 17. Jahrhundert gab es reine Instrumentalmusik, die aber weiterhin durch Tanzbezeichnungen charakterisiert wurde. Sie findet sich z. B. in den Suiten der Barockzeit. Seinen Höhepunkt fand der höfische Tanz im Barock − jeder Höfling, jede Hofdame muss- te tanzen können. Die Emanzipation des bürgerlichen Tanzens vollzog sich im 18. und 19. Jahrhundert – der Walzer war der erste international verbreitete Tanz. Der Wiener Walzer (schnell) gehört bis heute zu den Standardtänzen (s. S. 182) . Seit Mitte des 20. Jahrhunderts bringen vor allem Jugendliche neue Tanzstile und Tanzmusik mit Vergnügungswert auf, beginnend beim Rock’n’Roll. Auch die Tanzorte wandeln sich mit der Zeit: Auf Ballsaal und Tanzlokale folgten Tanzcafés, Beatclub und Diskothek. Ballett und künstlerischer Ausdruckstanz Ballett heißt der künstlerisch geformte Bühnentanz wie auch das Ensemble der Ballett- tänzer (heute als Compagnie bezeichnet). Ballettmusik ist die für den Bühnentanz kom- ponierte Musik. Ballette entstanden an Fürstenhöfen der Renaissance, zunächst als Auf- lockerung bei höfischen Festen. Das märchenhaft-virtuose Ballett mit Spitzentanz und Tutu (frz. = graziler Rock aus Tüll) entstand im 19. Jahrhundert und wurde zu einer eigenständigen Gattung mit dramatischer Handlung und oft märchenhaften Stoffen. Ein freier, expressiver Ausdruckstanz bildete sich am Anfang des 20. Jahrhunderts. Heute werden im künstlerischen Tanz alle denkbaren Tanzstile eingesetzt und auch Alltagsbewe- gungen und -themen choreografiert. Und während früher stets zu spezieller Ballettmusik 05 aufführungspraxis basis Nur zu Prüfzwecken – Eigentum I des Verlags öbv

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