Spielpläne Oberstufe, Schulbuch

Tanz 1. lustvolle körperliche Aktivität 2. an einen Tanz erinnernde Musik Mittelalter Renaissance 17./18. Jh. ZEITLEISTE Musik und Tanz Tanzmusik: improvisiert; Formbildung durch sequenzartige Wiederholung von Melodieteilen oder einem Gerüstsatz als Basis der Improvisation /Tanzlieder mit Strophen und Refrain Tanzpraxis: Tänze in Reigenform, meist von einem Tanzführer oder Spielmann angeleitet; ab 12. Jh. Unterscheidung zwischen Paar-, Dreier- und Gruppentanz Zusammenschluss von Tanzsätzen zur Suite (s. S. 269), mit langsamen geradtaktigen Schreittänzen und schnellen ungeradtaktigen Springtänzen mit un- terschiedlichen Bezeichnungen wie Partita, Ordre, Ouvertüre oder freien Titeln (wie z.B. J. H. Scheins Tafelmusik Banchetto musicale , 1617) gesellige Gruppentänze, z.B. Branle (als Reigentanz oft am Beginn höfischer Feste), Country Dance/ Contredanse (urspr. engl. geselliger Kreis-, Gassen- oder Viereck-Tanz mit vielen Raumfiguren) erstes Tanzbuch: M. de Toulouze, L‘art et instruction de bien dancer , Paris, 1488 weitere Tanzbücher: T. Arbeau, Orchésographie (1589; Beschreibung von höfischen Tänzen und Volkstänzen, Sitten und Gebräuchen der Zeit)/ J. Playford, The English Dancing Master , 1650; berühmteste Sammlung populärer Country Dances, die später zur Grundlage für die Square Dances in den USA wurden. Sonata da camera: Folge von Tanzsätzen und anderen Sätzen im Wechsel langsam – schnell (Italien; z.B. Arcangelo Corelli s. S. 262) 1661: Gründung der Ballettschule „Académie royale de danse“ durch Ludwig XIV. in Paris. Tänze sind Teil des Herrschaftszeremoniells (beim königlichen Ball Bezug der Raumfiguren auf den König) und in Opern integriert (Auftritt des Königs im Ballett). Beliebt sind Allemande, Courante, Bourrée, Menuett und Gavotte. Beginnende Trennung von professionellem Tanz und Laientanz. Tänzerin und Fiedler, Miniatur aus dem steirischen Chorherrenstift Seckau, 14. Jh. Galliarde, Ausschnitt aus „Antiochus und Stratonice“, Meister der Stratonike, Siena, 15. Jh. 178 Musik und Tanz Musik und Tanz stehen in enger Beziehung. In Verbindung mit ausdrucksvollen Klängen gehörte Tanz seit Urzeiten zum allgemeinen Leben und zu kultischen Handlungen und gab dabei auch der Freude Ausdruck. Die Rhythmik von Alltagsbewegungen – gehen, schreiten, hüpfen, springen − spiegelt sich in den Metren, Taktarten und Tempi der Musik und damit auch in unserem Musikempfinden. Aus der Musik- und Tanzgeschichte Tanzen ist Ausdruck der Kultur einer Gruppe, eines Standes oder einer Epoche. Von den Spielleuten des Mittelalters bis zur heutigen DJ-Musik heute wurde und wird Tanzmusik oft improvisiert. Wichtige soziologische Unterscheidungen sind höfischer Tanz, Volkstanz und Gesellschafts- tanz . Modetänze sind aus allen Epochen bekannt. Sie dienen der Repräsentation oder ein- fach der Geselligkeit und Unterhaltung und werden nach mehr oder weniger feststehenden Regeln ausgeführt. Allein zu tanzen (wenn auch mit anderen zusammen in einem Raum) ist ein Phänomen unse- rer Zeit. Die Mehrzahl der sehr alten Tänze sind Gruppentänze , die als Reigentänze von der Kreis-, Gassen- oder Kettenform ausgehend einheitlich ausgeführt wurden. Schon im Mittel- alter gab es vereinzelt aber auch Paartänze . Die häufige Folge langsam– schnell war bereits damals als ein Nacheinander von Schreittanz und Springtanz bekannt. 05 basis aufführungspraxis Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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