Spielpläne Oberstufe, Schulbuch

156 Stimmfächer in bekannten Opernrollen: › La Bohème (Giacomo Puccini): Rudolf, Lyrischer Tenor /Mimi, Lyrischer Sopran › Die Zauberflöte (Wolfgang Amadeus Mozart): Tamino, Lyrischer Tenor /Pamina, Lyrischer Sopran /Königin der Nacht, Dramatischer Koloratursopran › Der fliegende Holländer (Richard Wagner): Senta, Hochdramatischer Sopran /Der Holländer, Heldenbariton › Othello (Giuseppe Verdi): Othello, Heldentenor /Desdemona, Dramatischer Sopran : Nennen Sie weitere Ihnen bekannte Opernrollen und deren Stimmlage bzw. Stimmfach. Vokalstile und -techniken Belcanto: Der auf die italienische Oper (s. S. 296) des 18. Jhs. zurückgehende Gesangsstil ist an besonderer Klangschönheit (ital . bel canto = schöner Gesang) und Beweglichkeit der Stimme sowie an der Fähigkeit zu reichen Verzierungen orientiert. Alle Stimmregister und Resonanzräume werden harmonisch miteinander verbunden. Koloratur bedeutet die kunstvolle und virtuose Verzierung einer Ge- sangsstimme durch Triller, Läufe und schnelle Sprünge, wie sie z. B. in Koloraturarien oft zu hören sind. Das Singen melodischer Linien auf Vokale wird allgemein als Vokalise bezeichnet. Scat-Gesang: Bei diesem jazztypischen Gesangsstil wird nur auf Sil- ben gesungen. Melodiebildung und Artikulation sind an Blasinstru- menten orientiert. Belting: Diese in Rock und Pop verbreitete Technik ermöglicht es, sehr expressiv zu singen, ohne klassisch zu klingen, durch eine andere Re- gistermischung und Vokalfärbung. (Die Lautstärke der Stimme spielt hier durch die fast durchgängige Nutzung von Mikrofonen keine gro- ße Rolle mehr.) Sprechgesang: Der Melodieverlauf wird oft nur angedeutet. Sprechanteile überwiegen und lenken das Hören verstärkt auf den Sprachinhalt. Der Rap verwendet nur die Sprechstimme und verbindet die sprachliche Aussage mit pa- ckenden Rhythmen. Jodeln: Bei diesem aus verschiedenen Musikkulturen bekannten volkstümlichen Gesangsstil wird auf klingende Silben (ohne Text) gesungen. Die Melodie wechselt oft und rasch zwi- schen Brustregister und Kopfregister, wobei sich große Intervalle ergeben. Beim Obertongesang werden durch eine gezielte Stellung von Mund und Rachen einzelne Obertöne so verstärkt, dass sie eigenständig neben dem Grundton zu hören sind. Intonation bedeutet die Feinabstimmung der richtigen Tonhöhe (auch im Instrumentalspiel). Wenn sie nicht gelingt, klingen die Töne „unsauber“. „Detonieren“ bedeutet, beim Singen in der Tonhöhe unabsichtlich zu sinken. Dirty intonation ist im Jazz (s. S. 362 ff.) ein bewusst eingesetztes vokales Stilmittel. Othello (Heldentenor) und Desde- mona (Dramatischer Sopran), Semperoper, Dresden 2010 Koloratur aus: „Die Zauberflöte“ Sprechgesang aus: „Ein Überlebender aus Warschau“ Scat M.: W. A. Mozart M.u.T.: Uli Führe © Fidula, Boppard/Rhein M.u.T.: A. Schönberg © Boelke-Bomart Inc. 05 basis aufführungspraxis Nur zu Prüfzwecken – Eigentum es Verlags öbv

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