Spielpläne Oberstufe, Schulbuch

135 Carl Orff: „Carmina Burana“ (1935/36) 1935 vertonte Carl Orff eine Auswahl weltlicher mittelalterlichen Texte aus der Sammlung Carmina Burana, die im 19. Jh. in der Bibliothek des Klosters Benediktbeuren (Bayern) ent- deckt worden war. Das Werk für Soli, Chor und Instrumente wurde zu einem Welterfolg. z zugang zur musikpraxis Hören Sie zwei Werkausschnitte und beschreiben Sie die unterschiedlichen Wirkungen. Chramer, gib die varwe mir II, 38 M.: Carl Orff © Philharmonia Musikverlag, Wien/T.: überl. Olim lacus colueram II, 39 M.: Carl Orff © Philharmonia Musikverlag, Wien/T.: überl. z am notentext Analysieren Sie die beiden Ausschnitte im Hinblick auf das Verhältnis von Text und Musik. z weiterführende interpretation Vergleichen Sie Orffs Vertonung von „Chramer, gib die varwe mir“ mit der mittelalterli- chen Version (s. S. 241 f.). Carl Orff stand diese Melodie nicht zur Verfügung. Carl Orff (1895–1982) Der in München geborene Orff widmete sich nach einer Kapellmeistertätigkeit ganz dem Komponieren. Er fand zu einer eigenwilligen Tonsprache, die sich aus der engen Beziehung von Sprache, Musik und Bewegung, aus der Verbundenheit mit alten Sprachen und Kulturen und dem altgriech. Konzept der Musiké (s. S. 229) erklärt. Die „Carmina Burana“ (1936) und „Catulli Carmina“ (1943) sind Welterfolge. Orffs Werke für das Musiktheater haben märchen- hafte Gleichnisse zum Inhalt (z.B. „Die Kluge“) oder lassen sich einem „bairischen Welttheater“ (z.B. „Astutuli“) bzw. einem „The- atrum Mundi“ (z.B. „Antigonae“) zuordnen. Von inzwischen welt- weiter Bedeutung ist das um 1930 begonnene pädagogische Konzept „Orff-Schulwerk“. Textübertragung − Gesang des gebratenen Schwans Einst schwamm ich auf den Seen umher, einst lebte ich und war schön, als ich ein Schwan noch war. Armer, armer! Nun so schwarz und so arg verbrannt! 04 form analyse Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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