Begegnungen mit der Natur 8, Schulbuch

Arbeitsheft Seite 4, 5, 6, 8, 9, 19 M Es gibt auch intermediäre und kodominante Erbgänge Setzt sich wie bei Mendels Kreuzungsversuchen bei Mischerbigkeit ein Allel im Erscheinungsbild durch (zB die rote Blütenfarbe dominiert über die weiße), liegt ein dominant-rezessiver Erbgang vor (siehe Abb. 19). Bei intermediärer Ver­ erbung findet hingegen eine gemischte Merkmalsausprägung, die von beiden Allelen beeinflusst wird, statt (unvollständige Dominanz; siehe Abb. 20). Als wei- tere Form der Vererbung gibt es in der Natur auch Kodominanz: beide Merkmals­ ausprägungen werden unabhängig voneinander ausgebildet (siehe Abb. 21). In der F 2 taucht das rezessive Merkmal wieder auf Als Mendel die rotblühenden Mischlinge aus seinen ersten Versuchen unter­ einander weiter kreuzte, erlebte er eine Überraschung: Drei Viertel der 2. Filial­ generation F 2 waren rotblühend, der Rest aber weißblühend – das rezessive Merkmal der Ausgangsform trat wieder in Erscheinung (siehe Abb. 18). 18  Das rezessive Merkmal taucht in der F 2 wieder auf. Pflanzenhybride Mischlinge; durch Kreuzung verschiede- ner Sorten, Arten, Gattungen … hervor- gegangen; hybrida (lat.) = Mischling monohybride Erbgänge Erbgänge, bei denen die Vererbung nur jeweils eines Merkmals beobachtet wird 1. Mendelregel auch Uniformitätsregel genannt 2. Mendelregel auch Spaltungsregel genannt Selbst aktiv! Abb. 20 zeigt eine Wunderblume, die intermediär durch Kreuzung einer reinerbig roten mit einer reinerbig weißen entstanden ist, Abb. 21 eine durch kodominanten Erbgang entstandene Kamelie (Kreuzung zwischen einer rein­ erbig rotblühenden mit einer reinerbig weißblühenden). Erörtere anhand der Abbildungen, wodurch sich die Erbgänge von­ einander unterscheiden. 19  Dominant-rezessiver Erbgang bei der Platterbse (Lathyrus sp.) 20  Unvollständige Dominanz bei der Wunderblume (Mirabilis jalapa) 21  Kodominanz bei der Kamelie (Camellia japonica) Selbst aktiv! Mendel kreuzte anschließend die Pflanzen der F 2 weiter: Die weißblühenden Pflanzen miteinander gekreuzt hatten ausschließlich weißblühende Nach- kommen, von den Rotblühenden brachte ein Drittel bei Kreuzung mit ihres- gleichen ausschließlich rotblühende Pflanzen hervor und die restlichen zwei Drittel wiederum ein Viertel weißblühende und drei Viertel rotblühende. Erkläre dieses Ergebnis mithilfe von Kreuzungsschemata wie in Abb. 16, 17 und 18. Die Mendelregeln beschreiben, nach welchen Gesetzmäßig­ keiten die Merkmalsausprägung erfolgt Mendel publizierte seine Versuchsergebnisse unter dem Titel „Versuche über Pflanzenhybride “. Seine wichtigsten Erkenntnisse, die Mendelregeln, sind die Grundlagen der modernen Genetik. Für monohybride Erbgänge gilt: Kreuzt man zwei Individuen einer Art, die sich in einem Merkmal voneinander unterscheiden und in Bezug auf dieses Merkmal reinerbig sind, sind alle Nachkom­ men in diesem Merkmal untereinander gleich ( 1. Mendelregel ; siehe Abb. 17). Kreuzt man die Mischlinge der F 1 -Generation untereinander, spaltet die F 2 -Gene- ration auf: Die Merkmale aus der Parentalgeneration erscheinen in einem be- stimmten Zahlenverhältnis (3:1) wieder ( 2. Mendelregel ; siehe Abb. 18). Kreuzungsschema F 2 F 1 Allele für die Blütenfarbe in den Körperzellen Keim- zellen Allele für die Blütenfarbe in den Keimzellen R w R w RR Rw Rw ww Rw Rw ´ R w R w Mendelregeln 22g2jg Selbst aktiv! Die erste Mendelregel wird auch als Uniformitätsregel, die zweite als Spal- tungsregel bezeichnet. Argumentiere die jeweilige Wahl des Namens. 9 Gregor Mengel – der Begründer der Genetik Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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