Begegnungen mit der Natur 8, Schulbuch

Krebs kann durch Kontakt mit Schadstoffen am Arbeitsplatz verursacht werden Bestimmte Berufsgruppen haben durch intensiven Kontakt mit krebserregen- den Stoffen am Arbeitsplatz ein erhöhtes Krebsrisiko. Betroffen sind zum Bei- spiel Menschen, die in der chemischen Industrie, in Tankstellen, in chemischen Reinigungsbetrieben, in Laboratorien, in Lackierbetrieben und Friseursalons arbeiten. Zur Minimierung der Krebsrisiken am Arbeitsplatz gibt es in vielen Betrieben strenge Gesundheits- und Sicherheitsvorschriften, für erwiesen kanzerogene Stoffe am Arbeitsplatz sind Dosisgrenzwerte festgelegt. Auch zwischen Umweltschadstoffen und Krebs gibt es einen Zusammenhang Auch unter den Schadstoffen, die durch menschliches Zutun in die Umwelt ge- langen, gibt es welche, die zum Krebsrisiko beitragen, wie zum Beispiel KFZ- Abgase, Feinstaubpartikel und Insektizide. Oxidativer Stress begünstigt die Krebsentstehung In unserem Körper entstehen als natürliche Stoffwechselprodukte unter ande- rem freie Radikale . Diese haben unterschiedliche Wirkungen. Sie stimulieren beispielsweise die Synthese von Proteinen oder unterstützen das Immunsystem bei der Bekämpfung von Infektionen, indem sie Mikroorganismen abtöten. Al­ lerdings können sie auch wichtige Moleküle wie Nukleinsäuren oder Proteine zerstören. Damit dies nicht geschieht, sorgen so genannte Radikalfänger (Anti- oxidantien) dafür, dass nicht zuviele freie Radikale im Körper sind. Idealerweise sind Pro- und Antioxidantien im Gleichgewicht. Eine Störung dieses Gleichgewichts zugunsten der freien Radikale führt zum so genannten oxida­ tiven Stress . Es finden vermehrt oxidative Reaktionen statt, die unterschiedliche Erkrankungen begünstigen können. So lässt sich beispielsweise bei Diabetes mellitus, Morbus Alzheimer, Morbus Parkinson, Dickdarmentzündung, Arterio- sklerose und Krebs eine erhöhte Konzentration an oxidierten Proteinen imKörper nachweisen. Da nach neueren Studien angenommenwird, dass auch ein Zuviel an Antioxidan- tien schädlich sein könnte, sollte der Bedarf an diesen rein über eine gesunde Ernährung (v. a. mit Obst und Gemüse) gedeckt werden. krebserregende Stoffe am Arbeits- platz zB Schwermetalle (zB Nickel und Chrom), Lösungsmittel und Pflanzenschutzmittel Friseursalon Amerikanische Wissenschafterinnen und Wissenschafter entdeckten, dass die regelmäßige Anwendung von Haarfärbe- mitteln das Risiko, an Blasenkrebs zu er- kranken, erhöht. Dies gilt auch für andere Berufsgruppen, die immer wieder mit die- sen Chemikalien in Berührung kommen. freie Radikale auch als Prooxidantien bezeichnet; sind Atome oder Moleküle, die aufgrund un- gepaarter Elektronen besonders reak­ tionsfreudig sind, so zB atomarer Sauer- stoff (zur Edelgaskonfiguration fehlen ihm zwei Elektronen) oder Hydroxyl­ radikale (OH). Sie zerstören andere Ver- bindungen, indem sie ihnen Elektronen entreißen (Oxidation). Radikalfänger können körpereigene Enzyme, Vitamine und Pflanzeninhaltsstoffe sein (siehe „bioaktive Substanzen“, Band 5). oxidativer Stress Faktoren, die die Bildung freier Radikale im Körper begünstigen sind ua. Rauchen, hoher Blutdruck, hohe Cholesterol- und Zuckerwerte im Blut, Stress, Luftschad- stoffe, Elektrosmog, zuviel UV-Strahlung durch übertriebenes Sonnenbaden, Über- anstrengung beim Sport und bestimmte Medikamente. Ein Mangel an Antioxidan- tien wird ua. durch falsche Ernährung (zu fettreich, zu viel Zucker, schadstoffbelas- tete Nahrungsmittel …), hohen Alkohol- konsum und Rauchen verursacht. 34  Pink Ribbon Selbst aktiv! 1. Die Initiative„Europa gegen den Krebs“ hat einen Kodex erstellt, der helfen soll, Krebsrisikofaktoren zu vermeiden, eine eventuelle Krebserkrankung möglichst früh zu erkennen und Krebserkrankungen, die infolge einer Virus­ erkrankung ausgelöst werden, vorzubeugen. Lies die einzelnen Regeln und Empfehlungen im Internet nach. 2. Setze dich mit deinen Lebensgewohnheiten und -umständen auseinander. Gibt es Faktoren, die das Risiko, an Krebs zu erkranken, erhöhen? 3. Recherchiere. Wofür steht das„Pink Ribbon“? 4. Mit 1. Jänner 2014 startete ein österreichweites qualitätsgesichertes Pro- gramm zur Früherkennung von Brustkrebs. Welchen Zweck verfolgt es und wer kann daran teilnehmen? Informiere dich. 5. Fasse zusammen, welche Lebensmittel besonders viele Antioxidantien auf- weisen. 33  Faktoren, die das Gleichgewicht Pro-/Antioxidantien stören Medikamente Rauchen Alkohol falsche Ernährung übertriebener Sport Luftschadstoffe UV-Strahlung Stress Pro- oxidantien Anti- oxidantien Arbeitsheft Seite 27 M 68 Humangenetik Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

RkJQdWJsaXNoZXIy ODE3MDE=