Begegnungen mit der Natur 8, Schulbuch

Tumore sind eine unnatürliche Ansammlung von Zellen Trotz Kontrollgenen, Reparaturmechanismen und begrenzter Teilungsfähigkeit der Zellen durch die Telomere kann es im Körper zu einer unnatürlichen, also nicht vorhergesehenen, Ansammlung von Zellen, zu einem so genannten Tumor kommen. Man unterscheidet zwischen benignen und malignen Tumoren . Letztere wer- den auch als Krebs bezeichnet. Maligne Tumore unterscheiden sich von den benignen unter anderem dadurch, dass sie ungeordnet wachsen, dabei in umliegendes Gewebe eindringen, dieses verdrängen und zerstören. Durch Absiedlung maligner Zellen können in anderen Geweben bzw. Organen Metastasen entstehen. Es gibt unterschiedliche Tumorarten Die bösartigen Tumore werden je nach Gewebe, dem sie entstammen, unter- schiedlich bezeichnet. Etwa 80 % aller bösartigen Tumore sind Karzinome . Eine Ursache für ihre Häufig- keit liegt darin, dass Oberflächen in Kontakt mit der Umwelt stehen (UV-Bestrah- lung, Chemikalien, Luft, Nahrung). Zudem werden Oberflächenzellen ständig erneuert (man spricht von einem hohen Turnover), wodurch sie eine hohe Rate an DNA-Synthesen aufweisen. So wird beispielsweise die Darmauskleidung fast täglich erneuert, die Haut alle drei bis vier Wochen. Sarkome leiten sich von bindegewebigen Strukturen ab (Bindegewebe, Kno- chen, Knorpel, Muskel, Fettgewebe). Da diese Organe, geschützt vor oberfläch­ lichen Einflüssen, in der Tiefe liegen, findet deutlich weniger DNA-Synthese statt. Blastome sind Tumore, die sich während der embryonalen bzw. fetalen Gewebe- und Organentwicklung bilden. Lymphome gehen von lymphatischen Geweben aus (zB Lymphknoten, Man- deln, Milz). Leukämien sind bösartige Erkrankungen, die von den blutzellbildenden Stamm- zellen im Knochenmark ausgehen. Beim Heranreifen von der Stammzelle bis zum fertigen Blutkörperchen finden viele Zellteilungen (DNA-Synthesen) statt. Bei jeder kann ein Fehler, eine Mutation, passieren, was möglicherweise zum Krebs führt. Hirn- und Rückenmarkstumore werden als Gliome bezeichnet. Tumor Geschwulst tumor (lat.) =Wucherung benigne Tumore gutartige Tumore benignus (lat.) = gutartig maligne Tumore bösartige Tumore malignus (lat.) = bösartig Krebs Die Bezeichnung dürfte auf den griechi- schen Arzt Hippokrates (460–370 v. Chr.) zurückgehen. Er beschrieb Tumore als „von Blutgefäßen umgebene Knoten und Geschwüre, deren Gestalt an die eines Krebses erinnere“. Metastasen Tochtertumore, Sekundärtumore metastasis (griech.) = Umstellung, Veränderung Karzinome Tumore, die von Oberflächen – auch von inneren Oberflächen (zB Haut, Lunge, Drüsen, Darm etc.) – ausgehen. karkinos (griech.) = Krebs Sarkome sarx (griech.) = Fleisch, Weichteile Blastome blastos (griech.) = Keim, Spross Lymphome Nicht jeder Tumor in einem Lymphknoten ist ein Lymphom. Oft handelt es sich um eine Lymphknotenmetastase, also einen Tumor, der durch Absiedlung einer Krebs- zelle eines anderen Tumors (zB Brust oder Darmkrebs) in den Lymphknoten ent- standen ist. Leukämien leukos (griech.) = weiß, haima (griech.) = Blut Gliome bilden sich häufig aus den Gliazellen (sie- he Begegnungen mit der Natur, Band 6). 26  Ablauf der Apoptose (Schema) geschädigte Zelle, Apoptose wird eingeleitet Makrophagen fressen die Zellreste Zelle zerfällt in Bläschen Zelle schrumpft Arbeitsheft Seite 27 M 63 Mutationen in Körperzellen – Krebsentstehung Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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