Begegnungen mit der Natur 8, Schulbuch

Polyploidie kann in der Pflanzenzucht zu positiven Ergebnissen führen Die Entstehung polyploider Arten spielt eine wesentliche Rolle in der biologi- schen Evolution der Pflanzen (zB Evolution des Weizens, siehe Seite 37). Aufgrund der vermehrten Chromosomenzahl haben polyploide Pflanzen ein größeres Zellvolumen und damit einen höheren Wuchs und größere Früchte. Deshalb werden oft in der Pflanzenzucht mithilfe chemischer Substanzen Non­ disjunktionen absichtlich ausgelöst (zB mit Colchicin ), um polyploide Formen mit besonderen Eigenschaften zu züchten. Polyploidie kann innerhalb einer Art aber auch zwischenartlich entstehen Tritt die Polyploidie aufgrund der Vervielfachung des Chromosomensatzes einer Art auf, spricht man von Autopolyploidie (siehe Abb. 30). Nachkommen mit polyploidem Karyotyp können lebensfähig und fertil (fruchtbar) sein. Häufiger tritt jedoch die Allopolyploidie auf (siehe Abb. 32), eine Polyploidie bei Hybriden (auch Bastarde genannt). biologische Evolution Veränderung und Entwicklung der Lebe- wesen im Verlauf der Erdgeschichte Colchicin Gift der Herbst-Zeitlosen, es verhindert die Bildung des Spindelapparates bei der Meiose Autopolyploidie autos (griech.) = selbst Karyotyp Chromosomensatz einer Zelle Allopolyploidie allos (griech.) = anderer Hybride, Bastarde meist sterile Mischlinge, die durch Kreuzung unterschiedlicher Arten, deren Genome sich summieren, entstehen 30  Autopolyploidie Karyotyp der Ausgangsart Selbstbefruchtung Nondisjunktion führt zu diploiden Gameten 2n = 6 4n = 12 Art B 2n = 6 Gameten n = 2 Gameten n = 3 Gameten n = 5 Gameten n = 5 2n = 10 2n = 10 Mitose Meiose steriler Hybrid Nondisjunktion führt zu einem polyploiden Zustand lebensfähiger fertiler Hybrid Art A 2n = 4 Selbstbefruchtung 31  Mit dem Gift der Herbst-Zeitlose können Mutationen ausgelöst werden. 32  Allopolyploidie – Polyploidisierung bei Hybriden ▶ Selbst aktiv! Erläutere den in Abb. 32 dargestellten Fall von Allopolyploidie und begründe, warum der Hybrid vor der Polyploidisierung steril ist. Arbeitsheft Seite 18, 19, 20 M 36 Molekulargenetik Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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