Begegnungen mit der Natur 8, Schulbuch
Transkription transcribere (lat.) = umschreiben Promotor promoteur (franz.) = Anstifter, Initiator Terminator terminatus (lat.) = beendet, begrenzt „stromabwärts” In der Genetik wird in Nukleinsäuren die Richtung vom 5‘- zum 3‘-Ende als stromabwärts, vom 3‘- zum 5‘-Ende als stromaufwärts bezeichnet. codierender Strang Polynukleotidstrang der DNA, der die Information enthält; hat die gleiche Basensequenz wie das RNA-Transkript (aber T statt U) RNA-Polymerase Enzym, das die Synthese der m-RNA bewirkt. Um ein bestimmtes Protein innerhalb eines bestimmten Zeitraumes in größerer Menge herstellen zu können, kann ein Gen von mehreren RNA- Polymerasemolekülen hintereinander, so zusagen im Konvoi, transkribiert werden. codogener Strang auch als Matrizenstrang bezeichnet; zum codierenden Strang komplemen tärer (ergänzender) Strang der DNA RNA-Nukleotide werden im Zellplasma in größerer Menge synthetisiert und sind deshalb im Zellkern in ausreichender Menge frei vorhanden m-RNA Die Basensequenz der m-RNA gleicht der Basensequenz des codierenden Stranges, allerdings ist in der m-RNA Thymin durch Uracil ersetzt (eine Basenpaarung zwi- schen Adenin und Uracil ist möglich, da Uracil wie Thymin zwei Wasserstoff brückenbindungen eingehen kann). Die Transkription ist die Synthese der m-RNA Nach der in der DNA codierten Bauanleitung für ein bestimmtes Protein wird zu nächst eine entsprechende m-RNA synthetisiert ( Transkription ). Der Bauplan wird damit sozusagen „abgeschrieben“. Spezifische Basenabfolgen am Anfang und am Ende des Gens, der Promotor und der Terminator , legen den Startpunkt bzw. das Ende der Transkription fest. Der Terminator liegt immer „stromab- wärts“ vom Promotor, wodurch die Leserichtung vom 5‘-Ende zum 3‘-Ende (am codierenden Strang ) festgelegt ist (siehe Abb. 12). Die Transkription wird durch das Enzym RNA-Polymerase möglich. Um die Tran skription zu katalysieren, muss es sich zunächst an den Promotor binden. An schließend wandert die RNA-Polymerase bis zumTerminator weiter und bewirkt, dass die DNA im betreffenden Bereich entspiralisiert wird und sich die Wasser stoffbrückenbindungen zwischen den Basen lösen. Dann werden an die freien Basen des codogenen Stranges komplementäre RNA-Nukleotide angelagert. Sie werden durch die RNA-Polymerase miteinan der zur m-RNA verbunden (etwa 60 Nukleotide pro Sekunde). Unmittelbar hinter den Bereichen, die bereits transkribiert wurden, verbinden sich die DNA-Stränge wieder und bilden eine Doppelhelix. Ist die Transkription beendet, lösen sich die RNA-Polymerase und das m-RNA- Transkript von der DNA ab. Die RNA-Polymerase steht für eine weitere Transkrip tion zur Verfügung, während die m-RNA aus dem Zellkern zu den Ribosomen wandert. 5‘–GGAACATACCTTGGGACAATCTTT–3‘ codierender Strang der DNA 3‘–CCTTGTATGGAACCCTGTTAGAAA–5‘ codogener Strang der DNA 5‘–GGAACAUACCUUGGGACAAUCUUU–3‘ m-RNA 11 Der codogene Strang ist komplementär zum codierenden Strang und zur m-RNA; codierender Strang und m-RNA weisen dieselbe Basensequenz auf (Ausnahme: T ist in der m-RNA durch U ersetzt) 12 Transkription (Schema) codierender Strang RNA-Polymerase codogener Strang RNA-Nukleotid Promotor m-RNA 3‘ 5‘ 5‘ 3‘ Selbst aktiv! Kreuze richtig an. Der codierende Strang enthält die Information für die Synthese der m-RNA des bestimmten Proteins der m-RNA und des Proteins Der codogene Strang enthält die Information für die Synthese der m-RNA des bestimmten Proteins der m-RNA und des Proteins Leserichtung Arbeitsheft Seite 13, 16, 17, 19 M Transkription und Translation vg39db 26 Molekulargenetik Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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