Begegnungen mit der Natur 8, Schulbuch

Arbeitsheft Seite 8, 9, 19, 24 M ▶ Das Y-Chromosom beeinflusst die Geschlechtsbestimmung Während der Entwicklung des Embryos werden zunächst beide Geschlechter angelegt. Die Geschlechtschromosomen (genauer bestimmte Gene auf ihnen) bestimmen letztendlich, ob sich Eierstöcke oder Hoden entwickeln. Es stellt sich die Frage, ob das X-Chromosom dafür maßgeblich ist oder das Vorhandensein des Y-Chromosoms? Während der Meiose kann es bei der Aufteilung der Geschlechtschromosomen in seltenen Fällen passieren, dass Keimzellen mit zwei Geschlechtschromosomen (XX bzw. XY) ausgestattet werden, während andere dafür gar kein Geschlechts- chromosom (0) erhalten. Bei der Befruchtung können dadurch Kombinationen wie zB X0, XXY oder XXX auftreten. Aus einer Zygote, die nur ein X-Chromosom enthält (X0), entwickelt sich ein Mädchen, ebenso aus einer Zygote mit drei X-Chromosomen (XXX). Hingegen führt die Kombination XXY zur Entwicklung des männlichen Geschlechts. Anhand dieser Ergebnisse, erkennt man, dass nicht das zweifache Vorhanden- sein eines X-Chromosoms, sondern die Anwesenheit des Y-Chromosoms die Aus- bildung des Geschlechts beeinflusst. Das Y-Chromosom bewirkt, dass das Heran- reifen der Eierstöcke unterdrückt wird und fördert die Ausbildung der Hoden. In Abhängigkeit davon, welche Chromosomenaufteilung vorliegt, werden von der Medizin verschiedene Syndrome beschrieben, die zu mehr oder weniger starken physischen und psychischen Beeinträchtigungen führen können. 31  Drei Geschlechtschromosomenaufgrund einer untypischenChromosomenverteilung bei derMeiose Y-Chromosom Verantwortlich für die Entwicklung des männlichen Geschlechts ist das auf dem Y-Chromosom liegende SRY- Gen (Sex determining region of Y). Syndrom gemeinsames Auftreten mehrerer Symptome, die dieselbe Ursache haben Selbst aktiv! 1. Im Folgenden sind Syndrome beschrieben, die aufgrund untypischer Aufteilung der Geschlechtschromosomen zu unterschiedlichen Beeinträchtigungen führen. Die fett gedruckten Buchstaben ergeben von vorne nach hinten gelesen jeweils den Namen des Syndroms. Die Chromosomenabweichung X0 ruf t ein Krankheitsbild hervor, das Kleinw u chs (max. 1,50 m), Unf r uchtbarkeit, ei n en kurzen Hals und eventuell Missbildung e n an inneren Organen mit sich füh r t. ▶ _ _ _ _ _ _ - Syndrom Die K ombination XXY bedingt die Entwick l ung zu e i nem Bub. Die Aufteilu n g der Chromosom e n kann zu einem sehr großen Körper (über 1,80 m) f ühren, vermind e rter Inte l ligenz, Neigung zu Diabe t es und fehlender Sp e rmienp r o­ duktion. ▶ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ - Syndrom Die In t elligenz kann bei diese r Form der fehlerhaften Chromosomenverte i lung leicht eingeschränkt sein. O p tisch tritt sie aber se l ten in Erscheinung. Das Syndrom wird aufgrund einer K o mbination von X XX verursacht. ▶ _ _ _ _ _ _ - _ - Syndrom Zu einer le d igl i ch überdurchschnittlichen Kör p ergröße ohne weitere Beeinträchtigungen kann die feh l erhafte Chr o mo- somenaufteilung X Y Y führen. ▶ _ _ _ _ _ - _ - Syndrom 2. Überlege. Die Kombination XYY kann durch Befruchtung einer Eizelle (X) mit einem Spermium, das mit zwei Y-Chromo- somen ausgestattet ist (YY), zustande kommen. Stelle Überlegungen an, wie es sein kann, dass ein Spermium zwei Y-Chromosomen enthält? 14 Grundlagen der Genetik Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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