Begegnungen mit der Natur 8, Schulbuch
Stress im Überblick Durch Stress wird der Körper in höchste Leistungsfähigkeit versetzt. Stress hilft also, zu handeln. Nach der Stressreaktion kehrt der Körper wieder in den Zustand der Homöostase zurück. Stress war schon für unsere Vorfahren die Voraussetzung, um überleben zu können. Der Begründer der Stressforschung, Hans Selye , beschreibt den Ablauf einer Stressreaktion in drei Phasen. In der Alarmphase (Fight-or-flight-Reaktion) wird der Sympathikus aktiviert, es werden die Stresshormone Adrenalin und Nor adrenalin aus dem Nebennierenmark ausgeschüttet. In der Folge wird der Körper innerhalb von Sekunden bis Minuten in einen Zustand erhöhter Aktivität und Leistungsbereitschaft versetzt. In der Widerstandsphase versucht der Körper, durch Aktivwerden des Para sympathikus die Stresshormone wieder abzubauen und den Normalzustand her zustellen. Bei anhaltender Belastung stimulieren Impulse aus dem Limbischen System die Ausschüttung von CRH aus dem Hypothalamus , was eine vermehrte Ab gabe von ACTH aus dem Hypophysenvorderlappen und damit auch eine höhere Ausschüttung der Nebennierenrindenhormone ( Corticoide ) zur Folge hat. Halten die Belastungen an, kommt es durch die übermäßige Ausschüttung der Corticoide zum Auftreten verschiedenster Symptome und letztendlich zu ernst haften Langzeitschäden ( Erschöpfungsphase ). Kurzzeitiger Stress mit darauffolgenden Erholungsphasen ist gesund ( Eustress ), er erhöht die Widerstandskraft und die Anpassungsfähigkeit des Körpers. Fehlen die Erholungsphasen, steht der Körper also unter Dauerstress , kann es zu unterschiedlichen Organstörungen kommen. Krankmachender Stress wird als Disstress bezeichnet. Wird der Stress auf Dauer nicht mehr bewältigt, kann dies zum Burnout Syndrom , einem Zustand völliger körperlicher und seelischer Erschöpfung, führen. Boreout ist das Gegenteil von Burnout. Es entsteht durch permanente Unter forderung. Es gibt verschiedene Methoden der Stressbewältigung . Welche zielführend sind, hängt von den stressauslösenden Faktoren ab. Da diese von den betroffe nen Menschen oft nicht eindeutig erkannt werden, ist es ratsam, die Hilfe eines Arztes beziehungsweise einer Ärztin oder eines Psychotherapeuten beziehungs weise einer Psychotherapeutin in Anspruch zu nehmen. 139 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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