Begegnungen mit der Natur 8, Schulbuch

Molekulargenetik Werden Reize von unserem Gehirn als gefährlich eingestuft, reagiert unser Körper mit bestimmten Reaktionen, die eine Bewältigung der entsprechenden Gefahrensituation ermöglichen. Diese Anpassungsreaktionen, die zusammengefasst als Stress bezeichnet wer­ den, waren schon für unsere Vorfahren (siehe Seite 120 ff ) die Voraussetzung, um überleben zu können. Stress ist somit an und für sich eine sehr wertvolle Reaktion des Körpers. Kritisch wird Stress dann, wenn er zur Dauerbelastung wird und Erholungsphasen fehlen (siehe Seite 135 ff ). Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat Stress zu einer der größten Gesund­ heitsgefahren des 21. Jahrhunderts erklärt. Stress als Überlebensstrategie Hans Selye beschreibt Stress als stereotype Reaktion des Organismus auf jede Beanspruchung: Symptome wie zittrige Hände, Hitzewallungen, Schweißausbrü­ che und Herzrasen treten mitunter auf, wenn Reize auf unseren Körper einwirken, die den Zustand der Homöostase stören (durch die Reizeinwirkung weichen grundlegende Körperfunktionen wie zB Blutdruck, Herzfrequenz, Wärmeproduk­ tion von ihrem Soll-Zustand ab). Selye bezeichnet diese Reize, die vom Gehirn ( Limbisches System ; siehe Begeg­ nungen mit der Natur, Band 6) als bedrohlich eingestuft werden, als Stressoren. Sie lösen im Körper Reaktionen aus (physische und psychische), die es ermög­ lichen, die Belastungen zu bewältigen. Selye unterscheidet dabei drei Reaktionsphasen: die Alarmphase, die Wider- standsphase und die Erschöpfungsphase. In diesem Kapitel erfährst du … die Bedeutung von Stress wann Stress krank macht wie Stresssituationen entstehen wie es zu einem Burnout-Syndrom kommen kann wie man durch Gesundheitsförderung Stress bewältigen kann Wenn der Körper beansprucht wird Stress stringere (lat.) = anspannen Hans Selye (1907−1982) österreichisch-kanadischer Mediziner und Biochemiker; Begründer der Stressforschung stereotyp immer wieder in derselben Form auftretend; stereos (griech.) = fest; typos (griech.) = Form Homöostase Sympathikus und Parasympathikus (vege­ tatives Nervensystem; siehe Begegnungen mit der Natur, Band 6) haben auf die Orga­ ne entweder fördernde oder hemmende Wirkung. Durch ein ausgewogenes Zu­ sammenspiel halten sie die Körperfunk­ tionen in einem gesunden Gleichgewicht (Homöostase) − während der Sympathi­ kus den Körper auf Aktivität und Höchst­ leistungen einstellt, sorgt der Parasym­ pathikus für Entspannung und Erholung. homoiostasis (griech.) = Gleichgewicht Limbisches System Teile des Zwischenhirns und der Groß­ hirnbasis; spielt eine wesentliche Rolle beim Zustandekommen von Gefühlen (Angst, Wut, Lust etc.), beeinflusst den Hypothalamus (übergeordnetes Zentrum des vegetativen Nervensystems), weshalb Gefühle Änderungen der Eingeweide- und Drüsentätigkeit hervorrufen können Stress Arbeitsheft Seite 40 M 134 Stress 8h8k8y Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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