Begegnungen mit der Natur 8, Schulbuch
Evolution im Überblick Bis ins 18. Jahrhundert wurde die Entstehung der Arten auf Urzeugung oder göttliche Erschaffung zurückgeführt. Es galt die Meinung, dass Arten unver änderlich seien. Georges de Buffon , Jean-Baptiste de Lamarck und Charles Darwin waren Evolutionisten , sie gingen davon aus, dass heute existierende Arten aus anderen Lebensformen hervorgegangen sind, dass also eine Entwick- lung stattfindet. Charles Darwin gilt heute aufgrund seiner Erkenntnisse zur Evolutionstheorie als einer der bedeutendsten Naturwissenschafter. Nach ihm ist der Verlauf der Evolution durch das Zusammenspiel von Rekombination , Mutation und natür- licher Selektion erklärbar (Darwinismus). Die Populationsgenetik untersucht Vererbungsvorgänge innerhalb bio logischer Populationen. Die heute von den meisten Wissenschafterinnen und Wissenschaftern an erkannte synthetische Theorie der Evolution bezieht neben den Erkenntnissen Darwins auch jene der klassischen und der molekularen Genetik sowie die Er- kenntnisse der Populationsgenetik mit ein. Belege für die stammesgeschichtliche Entwicklung der Lebewesen liefern ho- mologe Organe , rudimentäre Organe , Atavismen , Brückenformen , lebende Fossilien , die vergleichende Embryologie , Verhaltensähnlichkeiten sowie abgestufte Ähnlichkeiten auf physiologischer und molekularer Ebene . 1953 gelang es Stanley Lloyd Miller und Harold Clyton Urey im Versuch organische Verbindungen aus anorganischen herzustellen. Die Hypothese, dass es auf ähnliche Weise zur Entstehung der ersten Moleküle auf der Erde gekom- men sei, wird als chemische Evolution bezeichnet. Mit der Entstehung erster Lebensformen (Protobionten) wurde die biologische Evolution eingeleitet. Vor etwa zwei Mrd. Jahren kam es wahrscheinlich durch endosymbiontisch lebende Bakterien zur Bildung erster Eukaryontenzellen ( Endosymbiontentheorie ). Im Kambrium (vor 545–495 Mio. Jahren) gab es bereits alle Tiergruppen mit Ausnahme der Wirbeltiere . Die höchst entwickelten autotrophen Organismen waren die Algen . Im Ordovizium erschienen die erstenWirbeltiere . Im Silur (vor 443–417Mio. Jahren) besiedelten erstmals Pflanzen undTiere das Land . Im Meso- zoikum war mit den Sauriern die Blütezeit der Reptilien . In der Trias (vor 248– 206 Mio. Jahren) gab es aber auch bereits Ursäuger und die Ginkgogewächse entfalteten sich. In der Kreide (vor 144–65Mio. Jahren) gab es die ersten Vögel , die Säugetiere waren durch Beuteltiere , Halbaffen und Insektenfresser vertreten. Mit den ersten bedecktsamigen Blütenpflanzen (Laubbäumen) entwickelten sich auch die ersten blütenbesuchenden Insekten . Am Ende der Kreide kam es vermutlich durch einen Meteoriteneinschlag zumAussterben vieler Tiergruppen, wodurch sich Säugetiere undVögel zu großer Formenvielfalt entwickeln konnten. Vor rund sieben Millionen Jahren trennte sich die Menschen- von der Schim- pansenlinie ab. Der Stammbaum des Menschen wird immer dem augenblick lichen Kenntnisstand angepasst und hat wegen der relativ geringen Anzahl an Funden und gesicherter Daten einen teilweise hypothetischen Charakter. Eines der wesentlichsten Merkmale der Homininen ist der aufrechte Gang . Der Ur- sprung des Menschen liegt in Afrika. 133 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum d s Verlags öbv
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