Begegnungen mit der Natur 8, Schulbuch
Arbeitsheft Seite 8, 9, 19, 24 M Die Bestimmung des Geschlechts Der Mensch zählt zu den Diplonten . In den Zellkernen seiner Körperzellen be- finden sich 46 (= 2 x 23) Chromosomen, die die gesamte Erbinformation tragen. BeimMann sind es 22 Chromosomenpaare (homologe Chromosomen) und zwei unterschiedliche, mit X und Y bezeichnete Geschlechtschromosomen ( Gonoso men ). Die Frau hat 23 Chromosomenpaare, da auch die Geschlechtschromoso- men homolog sind, nämlich XX. Die Chromosomen, die nicht an der Bestimmung des Geschlechts beteiligt sind, werden als Autosomen bezeichnet. Schätzungen zufolge besteht das menschliche Genom aus 22000 bis 23000 ver- schiedenen Genen. 29 AutosomenundGonosomen einer Frau (links) und einesMannes (rechts); Schema BeimMenschen findet eine genotypische Geschlechtsbestim- mung statt Durch Meiose entstehen aus diploiden Urkeimzellen haploide Keimzellen. Da die weiblichen Urkeimzellen mit zwei X-Chromosomen ausgestattet sind, gibt es nur Eizellenmit demGeschlechtschromosomX. Spermien hingegen enthalten ein X- oder ein Y-Chromosom (Urkeimzellen XY). Je nachdem, ob eine Eizelle von einem X- oder Y-chromosomenhältigen Spermium befruchtet wird, entwickelt sich ein Mädchen oder ein Bub. Aufgrund der Bestimmung des Geschlechts durch die Erbanlagen, spricht man von einer genotypischen Geschlechtsbestimmung. 28 Gonosomen; links X, rechts Y Diplonten sind Organismen, in deren Entwicklung nur die Geschlechtszellen haploid sind. Daneben gibt es Haplonten, bei denen sich die diploide Phase nur auf die Zygote beschränkt (zB bei Geißel- und Sporen- tierchen; siehe Band 5) und Diplo- Haplonten, die einen Generationswechsel mit abwechselnder haploider und diploider Phase durchlaufen (zB Moose und Farne; siehe Band 6) X, Y Das menschliche Y-Chromosom unter- scheidet sich nicht nur bezüglich seines Inhalts vom menschlichen X-Chromosom, es ist auch deutlich kleiner. Gonosomen geschlechtsbestimmende Chromosomen gonos (griech.) = Nachkommen Autosomen autos (griech.) = selbst, soma (griech.) = Körper Genom Gesamtheit aller Gene im haploiden Chromosomensatz X- oder Y-chromosomenhältiges Spermium Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Spermium ein X- oder ein Y-Chromosom enthält, beträgt 50 : 50. Es müssten also gleich viele Mädchen wie Buben geboren werden. Tatsächlich ist die Zahl der männlichen Neugeborenen etwas höher (51,5% , 48,5 % ). Als Ursache wird angenommen, dass sich die Y-hältigen Spermien aufgrund ihrer geringeren Masse schneller fortbewegen können und somit früher bei der Eizelle ankommen. Allerdings sterben während der Schwan- gerschaft mehr männliche Embryonen bzw. Feten als weibliche. Grund dafür dürfte sein, dass sich am X-Chromosom lokalisierte,„kranke“ rezessive Allele durch das Fehlen entsprechender„ge sunder“ dominanter Allele auf einem zweiten X-Chromosom auswirken können. 44 + XX 22 + X 44 + XX 44 + XX 44 + XY 22 + X 22 + X 22 + Y 44 + XY 44 + XY 30 GenotypischeGeschlechtsbestimmung beimMenschen; Schema haploide Eizellen diploide Körperzellen haploide Spermien 1 2 3 4 5 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 X 19 20 21 22 X Y 13 Die Bestimmung des Geschlechtes Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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