Begegnungen mit der Natur 8, Schulbuch
Vor rund 2,5 Mio. Jahren trat die Gattung Homo erstmals auf In den Abbildungen 98, 100, 103, 104, 107, 109 und 110 findest du Steckbriefe der Vertreter der Gattung Homo , der Gattung zu der auch der heutige Mensch zählt (siehe Seite 127). Homo homo (lat.) = Mensch 97 Schädel eines Homo rudolfensis 99 Homo habilis (Rekonstruktion) beim Benutzen eines Steinwerkszeugs 101 Schädel eines Homo erectus 98 Steckbrief des Homo rudolfensis Homo rudolfensis , „Mensch vom Rudolfsee“ Alter: 2,5 Mio.–1,8 Mio. Größe: ca. 145 cm Gehirnvolumen: ungefähr 750 cm 3 Fundstelle(n): Koobi Fora an der Nordostküste des Turkana-Sees in Kenia, Omo- Gebiet in Äthiopien, Malawi (1972–1991) Fossilbelege: Schädel, Ober- und Unterkiefer, Extremitäten- und Beckenknochen „Aufrechtgeher“ (zumindest zeitweise), übewiegend Pflanzenfresser; ursprüng- lichste Art der Gattung Homo 100 Steckbrief des Homo habilis Homo habilis , „der geschickte Mensch“ Alter: 2,4 Mio.–1,6 Mio. Jahre Größe: 100–135 cm Gehirnvolumen: 600–700 cm 3 Fundstelle(n): Olduvai-Schlucht in Tansania; Koobi Fora in Kenia; Omo und Hadar in Äthiopien, Sterkfontein in Südafrika (1959– ?) Fossilbelege: Skelettteile, Schädel- und Kieferknochen, Steinwerkzeuge Homo habilis -Fundstücke lassen sich nur schwer zuordnen, dieWissenschafter bzw. Wissenschafterinnen können sich kaum auf Merkmale einigen, die die Gruppe des Homo habilis definieren. Es ist nicht gesichert, dass Homo habilis überhaupt eine Art innerhalb der Gattung Homo ist oder nicht eigentlich in die Gattung Australo pithecus gehört (Quelle: Stammesgeschichte des Menschen, Henke, Rothe 2003) 102 Homo erectus (Rekonstruktion) Homo erectus i.e.S., „der aufgerichtete Mensch“ Alter: 1,8 Mio. (evtl. früher) –30000 Jahre Größe: 160–180 cm Gehirnvolumen: 750–1300 cm 3 Fundstelle(n): China, Java, Indonesien; Südafrika, Algerien, Kenia, Tansania, Äthiopien, Marokko (1890–1990er Jahre) Fossilbelege: Schädel, Kiefer, Zähne, Extremitätenknochen Werkzeuggebrauch (Steinwerkzeuge), Feuernutzung, Bau einfacher Hütten, Samm- lerinnen und Sammler (Beeren, Wurzeln) und Jagd mit einfachen Speeren; Tra dierung (Weitergabe) von Wissen (zB Techniken zur Werkzeugherstellung), hatte vermutlich schon eine eigene Sprache. Homo erectus gilt als der erste „echte Mensch“. Aus ihm gingen vermutlich in Europa der Homo neanderthalensis (sie- he Seite 127) und in Afrika der Homo sapiens (siehe Seite 127) hervor (vom Homo sapiens unterscheiden ihn eine fliehende Stirn, eine flache Schädelwölbung, ein geringeres Hirnvolumen und größere Zähne). Umstritten ist die Annahme, dass sich auch der Homo heidelbergensis (siehe Seite 127) aus dem Homo erectus entwickelt haben könnte. Mit Homo erectu s tritt die Geschichte der Menschheit in eine neue Phase ein. Waren Homo rudolfensis und habilis auf Afrika beschränkt, breitet sich Homo erectus nach Asien und Europa aus. Bei Homo erectus nehmen Wissenschafterinnen und Wissenschafter eine gemäßig- te Polygynie an. Durch diese Form der Polygynie war die Konkurrenz der Männchen um die Weibchen weniger stark. Familienähnliche Strukturen mit längerfristigen Partnerbindungen dürften sich beim späten Homo erectus oder erst beim Homo sapiens ausgebildet haben. Die Familien lebten in Gemeinschaft mit anderen zu- sammen. Ältere, nicht mehr gebärfähige Frauen betreuten den Nachwuchs der jüngeren. 103 Steckbrief des Homo erectus Arbeitsheft Seite 38 M 126 Evolution Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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