Lasso Lesebuch 4, Schulbuch
Tiere und Pflanzen 127 Aber an diesem Nachmittag konnte die Eule keinen Schlaf finden. Sie dachte immerfort darüber nach, was der Bussard ihr zugerufen hatte. „Wieso kann der Adler von einem Schnabeltier gestochen worden sein?“ , dachte sie. „Schnabeltiere können doch gar nicht stechen. Wahrscheinlich habe ich schlecht hingehört. Sagte der Bussard wirk- lich Schnabeltier? Oder sagte er Säbeltier? Oder gar Säbeltiger?“ Die Eule dachte weiter nach und kam zu dem Ergebnis, der Bussard müsse Säbeltiger gesagt haben. Also rief die Eule einem Käuzchen im Nachbarbaum zu: „Der König ist todkrank. Ein Säbel- tiger hat ihn gestochen.“ „Schrecklich, schrecklich“ , schrie das Käuzchen und flog dann zu einer alten Ruine, in der es gewöhn- lich seine Tage verträumte. Aber an diesem Tage kam das Käuz- chen nicht zum Träumen. Es dachte darüber nach, was die Eule zu ihm gesagt hatte. „Säbel- tiger sind doch ausgestorben“ , dachte es. „Außerdem können Säbeltiger gar nicht stechen. Sollte ich schlecht hingehört haben? Sagte die Eule vielleicht Seetiger! Oder sagte sie Seetier? Oder vielleicht See-Elefant?“ Das Käuzchen dachte weiter nach und kam zu dem Ergebnis, die Eule müsse See-Elefant gesagt haben. Also rief sie einem vorüber fliegenden Reiher zu: „Der König ist von einem See- Elefanten gestochen worden.“ „Grässlich, grässlich“ , rief der Reiher. Dann flog er weiter zu einem Teich, um Fische zu fangen. Aber als er am Rande des Teiches durch das Wasser stakte, vergaß er, dass er Fische fangen wollte, denn er dachte ständig darüber nach, was das Käuzchen ihm gesagt hatte. 60 65 70 75 80 85 90 95 100 105 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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