Lasso Lesebuch 3, Schulbuch
Wie es früher war 98 BiSt P Die Kinder können Informationen aus literarischen Texten sowie aus Sach- und Gebrauchs- texten entnehmen; Bücher und Medien zur Gewinnung von Information und zur Erweite- rung ihres Wissens nutzen. Hedwig Duscher wurde 1924 als viertes Kind ihrer Eltern in Haslach/ Oberösterreich geboren. Sie hat ihre Erinnerungen für den eigenen Familienkreis aufgezeichnet; später wurden sie in dem Buch „Häuslerkindheit“ abgedruckt. Als Schultasche hatten wir einfach einen Rucksack. Wenn es geregnet hat, waren halt die Hefte nass. In der ersten Klasse gab es nur eine Tafel. Die Schulmappe bestand aus einer Schachtel. Die wurde zugeschnitten und mit Bändern zugeschnürt. Meine Schwester und ich bekamen auch zusammen eine Jacke. Aber wir hatten das Glück, wir durften jeden Tag zur Schule gehen, nicht so wie die Hüterbuben. Die konnten die Schule erst besuchen, wenn es nichts mehr zu hüten gab, also der Frost kam. Das spielte ja kaum eine Rolle, wenn jemand nicht zur Schule ging. Lernen war nicht so wichtig. Im Winter kamen wir gefroren in die Schule. Das war die schönste Zeit. Unser Dorf war auf einem Berg, und wir konnten ein Viertel der Strecke mit dem Schlitten fahren. Es gab ja keine Autos, und es wurde nie Sand gestreut. Diese Schlittenfahrten jeden Tag in der Früh sind meine schönsten Kindheitserlebnisse. Aber nicht nur wir Kinder sind Schlitten gefahren, auch alle Fabrikarbeiter, die nach Haslach zur Arbeit in die Weberei gingen, fuhren mit dem Schlitten. 5 10 15 Kindheitserinnerungen der Ur-Omi (um 1930/32) Nur zu Prüfzwecken – Eigentum d s Verlags öbv
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