Zeitbilder 4, Arbeitsheft

64 Arm sein in Österreich Arbeitsauftrag 1:  Nimm ein Blatt Papier und schreibe darauf deine Antwort auf die Frage „Wann ist man arm?“. Arbeitsauftrag 2:  Klebt eure Antworten auf einen großen Bogen Packpapier, den ihr in der Klasse aufhängt, und diskutiert eure Antworten in der Klasse. Arbeitsauftrag 3:  Lies den folgenden Text durch, unterstreiche Begriffe und Redewendungen, die du nicht kennst, nimm das Österreichische Wörterbuch zu Hilfe und besprich deine Fragen zum Textverständnis in der Klasse. Schreibe im Anschluss deine Meinung zu diesem Inhalt in mindestens fünf Sätzen auf. Wann ist man arm? Q  In der Armutsforschung wird bei der Definition von Armut zwischen Armutsgefährdung und akuter Armut unterschieden. Statistisch gibt das EU-Programm SILC eine europaweit vergleichbare Armutsgrenze vor: Kriterium für deren Berechnung sind 60% des Median-Einkommens. Das ist jenes Einkommen, bei dem genau die Hälfte der Bevölkerung darüber, die andere Hälfte darunter liegt. Wer weniger als 60% dieses Median-Einkommens zur Verfügung hat, gilt als armutsgefährdet. Kommen weitere (Deprivations-) Faktoren wie Krankheit oder eine schlechte Wohnsituation dazu, gelten die Betroffenen als manifest arm. Als armutsgefährdet gilt, wer weniger als 1.031 Euro im Monat zur Verfügung hat (12 Monate). Rund eine Million Menschen (12% der Bevölkerung) sind in Österreich armutsgefährdet. Sie leben an oder unter der Armutsgrenze. Ihnen fehlt oft das Geld für das Nötigste wie Heizmaterial, Kleidung und kleinere Reparaturen. Von akuter Armut spricht man, wenn zu den beschränkten finanziellen Mitteln weitere Faktoren wie Krankheit oder eine schlechte Wohnsituation dazu kommen. 511.000 Menschen, das sind rund 6% der Bevölkerung, müssen laut aktuellem Sozialbericht in Österreich in akuter Armut leben. Armut lässt sich schwer in konkreten Zahlen ausdrücken – denn niemand gesteht sich gerne ein, arm zu sein – und es gibt kaum statistisches Zahlenmaterial. Gemessen wird deshalb vor allem die Armutsgefährdung. Faktoren dabei sind neben geringem Einkommen auch Lebensbedingungen, Chancen und Ressourcen im persönlichen Bereich. Eines zeigt sich dabei deutlich: Armut kann jeden treffen! Ein Unfall, eine Trennung, ein Schicksalsschlag, der Verlust des Arbeitsplatzes – ob selbstverschuldet oder nicht spielt keine Rolle – und die Abwärtsspirale beginnt sich zu drehen. (www.youngcaritas.at ) Arbeitsauftrag 4:  Diskutiert in der Klasse, welche Gruppen von Menschen in Österreich besonders armutsgefährdet sind. Arbeitsauftrag 5:  Überlege – gibt es etwas, was DU gegen Armut in Österreich tun kannst? Zu den Schulbuchseiten 142 und 143, 148 und 149 Nu r zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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