Zeitbilder 4, Arbeitsheft
29 Viele Kinder für das Reich! Arbeitsauftrag 1: Kommentiere die Wortwahl in dieser Heiratsanzeige. Wie stellt sich die Frau selbst dar? Arbeitsauftrag 2: Erläutere, welche Rolle den Frauen von den Nationalsozialisten zugewiesen wird. Arbeitsauftrag 3: Beschreibe das Bild. Wie viele Kinder hat die Familie Reichel? Wie ist die Familie gekleidet? Beschreibe den Gesichtsausdruck der einzelnen Personen. Welcher Gesamteindruck wird durch das Bild vermittelt? Was weist auf die Vorstellungen der Nationalsozialisten von einer idealen Vorzeigefamilie hin? Frau sucht Mann Q Deutsche Minne: BDM-Mädel, gottgläubig, aus bäuerlicher Sippe, artbewusst, kinderlieb, mit starken Hüften, möchte einem deutschen Jungmann Frohwalterin seines Stammhalters sein (niedere Absätze – kein Lippenstift). Nur Neigungsehe mit zackigem Uniformträger. (Heiratsanzeige, „Völkischer Beobachter“, 12.8.1934) Eine emigrierte Deutsche schreibt 1939: Q Jahrelang haben die Nazis sich als Retter der deutschen Familie ausgegeben und Märchen darüber verbreitet, dass andere Ideologien die Familien zerstören. Während in anderen Ländern der Wohlstand der Familien gesichert wird, werden in Hitlers Reich durch die Kriegspolitik die Familien gewaltsam auseinandergerissen und zerstört. (…) Die Ehe ist für die Nazis keine Gemeinschaft zweier Menschen, die das Glück ihrer Familie und ihre Zukunft gestalten und darum gerne Kinder haben wollen. Im Dritten Reich wird die Ehe als Zuchtanstalt und die Frau als Gebärmaschine betrachtet. (Nach: Der deutschen Frauen Leid und Glück) Eine deutsche Vorzeigefamilie: das Ehepaar Reichel aus Ermannsdorf in Sachsen mit seinen Kindern (Fotografie, 1943) Zu den Schulbuchseiten 54 und 55 Nationalsozialismus und Zweiter Weltkrieg Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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