Zeitbilder 4, Arbeitsheft
28 Jugend im Nationalsozialismus Arbeitsauftrag 2: Lies den Text und kläre dir unbekannte Begriffe. Überlege, warum die Nationalsozialisten so brutal gegen Jugendliche vorgingen, die nicht ihren Vorstellungen entsprachen. Wie wirkt die Sprache, in der der Text verfasst ist, auf dich? Arbeitsauftrag 3: Vergleiche die beiden Texte und begründe, warum Grete die Treffen beim BDM nicht mehr schwänzte. Arbeitsauftrag 1: Fasse den Text mit eigenen Worten zusammen und beschreibe das Bild. Wie sind die Mädchen gekleidet? Welche Frisuren haben sie? Womit sind sie beschäftigt? Bund deutscher Mädchen: Jungmädel basteln Spielzeug. (Fotografie, 1942) Jungmädchen im BDM – Jutta Schneider erinnert sich Q Ich war zehn Jahre alt und musste in die Hitlerjugend eintreten. Dafür brauchte ich eine Jungmädchenkluft. Meine Mutter hatte nicht so viel Geld, um eine zu kaufen. Ohne Kluft durfte ich nicht hingehen. Aber hingehen musste ich, weil die Mutter sonst bestraft wurde. (…) Alle Kinder in Deutschland bekamen so eine Uniform. Die das bestimmt hatten, dachten sicherlich in weiser Voraussicht daran, dass die Kinder mal sehr durcheinander gewirbelt würden. Dann wusste man gleich, wohin sie gehören. (…) Jeden Mittwoch ging ich zum Dienst, und wenn ein Mädchen nicht kam, mussten alle antreten und zu dem Haus marschieren, in dem die Schwänzende wohnte. Die Grete schwänzte immer. Ihre Mutter wollte nicht, dass die Tochter da hingeht. Die Führerin wurde ganz böse und sagte, dass sie die Grete anzeigen werde. Von da ab schwänzte sie nie mehr. Dabei war es oft ganz lustig bei ihnen. Wir lernten neue Lieder, mussten aber auch viel auswendig lernen. Parteiprogrammpunkte, oder den ganzen Lebenslauf von unserem Führer Adolf Hitler. Den mussten wir vor- und rückwärts kennen. Sein Geburtstag war äußerst wichtig, denn da traf sich die ganze Hitlerjugend Deutschlands und sang und sang und Reden wurden gehalten und Volkstänze getanzt. Nur Kuchen und Saft gab es nicht wie auf einem richtigen Geburtstag. (http://www.dhm.de ) Aus einem Schreiben Heinrich Himmlers: Q Alle Rädelsführer, und zwar Rädelsführer männlicher und weiblicher Art, unter den Lehrern diejenigen, die feindlich eingestellt sind und die Swing-Jugend unterstützen, sind in ein Konzentrationslager einzuweisen. Dort muss die Jugend zunächst einmal Prügel bekommen und dann in schärfster Form exerzieren und zur Arbeit angehalten werden, irgendein Arbeitslager oder Jugendlager halte ich bei diesen Burschen und bei diesen nichtsnutzigen Mädchen für verfehlt. Die Mädchen sind zur Arbeit im Weben und im Sommer zur Landarbeit anzuhalten. Der Aufenthalt im Konzentrationslager für diese Jugend muss ein längerer, 2 bis 3 Jahre, sein. Es muss klar sein, dass sie nie wieder studieren dürfen. Bei den Eltern ist nachzuforschen, wie weit sie das unterstützt haben. Haben sie es unterstützt, sind sie ebenfalls in ein Konzentrationslager zu verbringen und das Vermögen ist einzuziehen. (Bundesarchiv Koblenz, NS 19/neu 219, Bl. 71 f.) Zu den Schulbuchseiten 52 und 53 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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