Zeitbilder 4, Schulbuch
88 Der Dollar regiert die Welt Die führende Wirtschaftsmacht Seit dem Ende des 19. Jh. sind die Vereinigten Staaten von Amerika zur stärksten Industriemacht der Welt aufgestiegen. Schon im Ersten Weltkrieg (1914–1918) verhalf die umfangreiche US-Waffenhilfe den Entente-Staaten zum Sieg über die Mittelmächte. Auch die Weltwirtschaftskrise, die 1929 von New York ausging (siehe S. 16), konnte die Weltmachtstellung der USA nicht erschüttern. Der amerikanische Dollar wurde zur alles bestimmenden Währung in der Welt – bis heute werden die meisten internationalen Geschäfte in Dollar abgewickelt. Nach dem Zweiten Weltkrieg (1939–1945) konnten die USA ihre wirtschaftliche Vorrangstellung weiter ausbauen. Die großen amerikanischen Firmen traten für freien Welthandel ein, um überall auf der Welt neue Unternehmen gründen und sich Absatzmärkte sichern zu können. Slums und Arbeitslose Superreiche da, Arme dort Einerseits sind in den USA die größten und reichsten Unternehmen der Welt zu Hause, andererseits gibt es in keinem Industriestaat größere Einkommensunterschiede als in den USA. Der Wohlstand des Landes kommt bei weitem nicht allen der 314 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner (2012) zugute: Mehr als 46 Millionen Menschen lebten 2010 unter der Armutsgrenze, darunter 15 Millionen Kinder und Jugendliche. Mindestens ebenso viele sind nicht einmal krankenversichert. Seit der Finanz- und Wirtschaftskrise 2007/08 kämpft auch die größte Volkswirtschaft der Welt mit hohen Arbeitslosenzahlen, darunter viele Langzeitarbeitslose und junge Menschen. Hispanics und Afro-Americans Von Armut und Arbeitslosigkeit betroffen sind vor allem die aus Lateinamerika zugewanderten Menschen (= Hispanics) und die afroamerikanische Bevölkerung, besonders alleinstehende Frauen mit Kindern. Viele der Hispanics (ca. 50 Millionen = 16% der Bevölkerung) und Afro-Americans (ca. 13% der Bevölkerung) wohnen in den Slums (= Elendsvierteln) der Großstädte oder in ärmlichsten Behausungen am Land. Ebenso zugenommen hat in den letzten Jahren die Zahl der Obdachlosen. Mit etwa 40% überdurchschnittlich hoch ist auch der Anteil der Afro-Americans an den ca. 2,3 Millionen Häftlingen in den US-Gefängnissen. Washington im August 1963: Martin Luther King inmitten von ca. 200000 Demonstrantinnen und Demonstranten beim Friedensmarsch (Fotografie, 1963) Arbeitslos und obdachlos: Ein Mann sitzt mit seinen Habseligkeiten auf einer Straße in Boston. (Fotografie, 2009) Die USA – eine Weltmacht voller Gegensätze Nur zu Prüfzwecken – Eigentum d s Verlags öbv
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