Zeitbilder 4, Schulbuch

87 Stationen der Abrüstung 1960 „Gleichgewicht des Schreckens“ 1963 Einstellung von Atombomben-Versuchen 1968 Beschluss über die Nichtverbreitung von Kernwaffen 1970 Atomwaffensperrvertrag 1972 Erster Beschluss über die Rüstungsbegrenzung (SALT1-Abkommen*) und die Ächtung chemischer und biologischer Waffen 1975 Beschluss über „vertrauensbildende Maßnahmen“ im militärischen Bereich und die Einhaltung der Menschenrechte im Rahmen der „Konferenz für Sicherheit und Zusammenarbeit“ (KSZE) 1987 Beschluss über Vernichtung von Mittelstreckenraketen in Europa 1991/1993 START1- und START2-Vertrag über Verringerung der Atomwaffen 1995 Ottawa-Konvention: Verbot von Produktion und Erwerb von Antipersonenminen (nicht unterzeichnet von USA, China, Russland) 2002 SORT-Vertrag: Bush-Putin-Abkommen zur weiteren Reduzierung der stationierten Atomwaffen 2010 START3-Vertrag: Obama-Medwedew-Abkommen über eine weitere Reduzierung der Atomwaffen Die USA als selbsternannter „Weltpolizist“? Die „neue Weltordnung“ Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion verkündete Präsident George Bush sen.* 1991 eine „neue Weltordnung“: Unter der Führung der USA und dem Schutz der Vereinten Nationen sollten alle Staaten der Welt in Frieden und Freiheit existieren können. Bislang erfüllten sich diese Hoffnungen jedoch nicht. Viele kriegerische Konflikte Seit 1989 gibt es weltweit jährlich 20 bis 30 meist regionale, kriegerische Konflikte mit vielen Millionen toten  Soldaten, Zivilisten, Flüchtlingen und Vertriebenen. Im Jahr 2011 gab es 38 schwerwiegende bewaffnete Konflikte, darunter 20 tatsächliche Kriege.  Seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs gab es nur im Jahr 1992 noch mehr Kriege (55). Der „Weltpolizist“ Die USA übernahmen als militärische und wirtschaft- liche Führungsmacht seither mehrmals diese Rolle. Unter ihrem Kommando wurde zB Kuwait von irakischen Truppen befreit (1991). Im Jahr 1999 führte die NATO auch ohne Zustimmung der UNO einen Luftkrieg gegen Jugoslawien. Als islamistische Terroristen am 11.9.2001  mit gekaperten Passagierflugzeugen das New Yorker World Trade Center  zum Einsturz brachten, riefen die USA zum „Krieg gegen den Terror“ auf. Im Winter 2001/2002 wurde im Auftrag der UNO das Taliban-Regime in Afghanistan gestürzt. 2003 begannen die USA ohne UNO-Zustimmung erneut einen Krieg gegen den Irak und stürzten das Regime. Unsere Welt – ein teures Pulverfass! Waffen – ein Bombengeschäft Alle diese Kriege kosten Milliarden von Dollar. Die Militärausgaben betrugen im Jahr 2011 weltweit 1738  Milliarden Dollar, davon gaben allein die USA 711 Mrd. (!) aus (China liegt  mit 143 Mrd. an zweiter Stelle). Die Entwicklung neuer Waffensysteme oder die Lagerung und Entsorgung von Atomwaffen verursachen immense  Kosten. Für die Industriestaaten ist die Waffenproduktion aber auch ein gutes Geschäft. Denn überall, wo Krieg geführt wird, werden auch Waffen gekauft. Vor allem in Afrika, im Nahen Osten, aber auch in Osteuropa nahmen die Militärausgaben im Jahr 2011 deutlich zu. George Bush sen. und Michail Gorbatschow diskutieren während eines 4-tägigen Gipfels in Washington u.a. über Rüstungsabbau. (Fotografie,  1990) Du bist dran • Recherchiert in Tageszeitungen oder im Internet, in welchen Teilen der Welt derzeit bewaffnete Konflikte stattfinden. An  welchen dieser kriegerischen Auseinandersetzungen sind die USA direkt oder indirekt beteiligt? Weltpolitik nach 1945 – Viele Welten in einer Welt Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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