Zeitbilder 4, Schulbuch
84 Der Rüstungswettlauf Die Hiroshima-Bombe war erst der Anfang Mit dem Atombombenabwurf über Japan im Jahr 1945 hatten die USA der übrigen Welt klar gezeigt: Wir sind die militärische Führungsmacht! Diesen Vorsprung wollte die Sowjetunion mit allen Mitteln aufholen. 1949 zündete auch sie ihre erste Atombombe. Drei Jahre später hatten die USA die Wasserstoff-Bombe entwickelt. Im Jahr darauf war diese auch im Besitz der Sowjets. Ihre Sprengkraft war 250-mal größer als die der Hiroshima-Bombe. Der Rüstungswettlauf zwischen den beiden Supermächten war voll ausgebrochen. Die „overkill-capacity“ Die Angst, dem anderen unterlegen zu sein, führte zur Entwicklung von ständig neuen Waffensystemen. Beide Staaten hätten mit ihren Tausenden Atomsprengköpfen die Welt mehrfach vernichten können. Selbst bei einem Überraschungsangriff hätte der Gegner noch immer genügend Zeit für einen alles zerstörenden Vergeltungsschlag gehabt. Dieses Risiko wollte keine Seite eingehen – es herrschte ein „Gleichgewicht des Schreckens“. Die Rüstungsausgaben verschlangen Jahr für Jahr immer höhere Summen (im Jahr 1989 weltweit ca. 1 Billion = 1000 Milliarden Dollar). Der Wettlauf im All – „Sputnik-Schock“ und Mondlandung Vom „Sputnik“ zu Gagarin „Piep ... piep ... piep“ tönte es im Oktober 1957 aus dem Weltall und versetzte die amerikanische Bevölkerung in Angst und Schrecken. Das Signal stammte vom sowjetischen Satelliten „Sputnik“. Er war der erste irdische Flugkörper, der im Weltall die Erde umkreiste. Schon einen Monat später schickten die Sowjets die Hündin Laika und 1961 mit Juri Gagarin* den ersten Menschen ins All. Der „Sputnik-Schock“ saß den Amerikanern tief in den Knochen, hatten sie doch geglaubt, in der Weltraumforschung führend zu sein. Außerdem gab es Gerüchte, die Sowjets hätten Atomwaffen an Bord ihrer Satelliten. Nun begann ein rasanter Wettlauf im All. Das Apollo-Projekt* Präsident Kennedy erklärte eine bemannte Mondlandung zum großen Ziel der USA. Fast eine halbe Million Menschen und mehr als 20000 Firmen arbeiteten am so genannten Apollo-Projekt. Am 20. Juli 1969 gab es den heiß ersehnten Erfolg: Der Astronaut Neil Armstrong betrat als erster Mensch den Mond – und 500 Millionen Menschen waren vor dem Bildschirm live dabei! Zusammenarbeit In den 1970-er Jahren begannen die beiden Supermächte mit der Entwicklung von wieder verwendbaren Raumfähren und dem Bau von Raumstationen. Nach dem Ende des Kalten Krieges arbeiteten russische und amerikanische Forscherinnen und Forscher gemeinsam in der russischen Raumstation Mir und bauten ab 1998 zusammen mit anderen Staaten eine große internationale Raumstation (ISS) aus. Mondlandung: Zwischen 1969 und 1972 landeten amerikanische Astronauten sechsmal auf dem Mond. Das Bild zeigt den Astronauten Harrison Schmitt und die Mondlandefähre „Challenger“ der „Apollo-17-Mission“. (Fotografie, 1972) Juri Gagarin, der erste Mann im All: ein Schock für die USA (Fotografie, 1961) Der Wettstreit zwischen Ost und West Nur zu Prüfz ecken – Eigentum des Verlags öbv
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