Zeitbilder 4, Schulbuch
76 Osteuropa wird kommunistisch Das Sieger-Bündnis zerfällt Noch im Mai 1945 feierten amerikanische, britische und sowjetische Truppen den gemeinsamen Sieg über Hitler-Deutschland. Doch schon zwei Jahre später war das Anti-Hitler- Bündnis zerfallen. Gegenseitiges Misstrauen herrschte zwischen den „Westalliierten“ und der Sowjetunion. Was war passiert? Besatzung durch Rote Armee Zwischen 1946 und 1949 setzte sich in den von der Roten Armee* befreiten osteuropäischen Staaten (Polen, Tschechoslowakei, Ungarn, Rumänien, Bulgarien) der Kommunismus als politisches System durch. Die Rote Armee, die als Besatzung in diesen Ländern stationiert war, unterstützte die Bildung kommunistischer Provisorischer Regierungen. Volksdemokratien hinter „Eisernem Vorhang“ Großgrundbesitzer wurden enteignet, die Industrien verstaatlicht. Gleichzeitig sicherten sich die Kommunisten die Führungspositionen bei Polizei und Medien. Sie unterdrückten jegliche Opposition, wenn nötig auch mit Gewalt. Als kommunistische Volksdemokratien schufen sie so einen Sicherheitsgürtel vor der Westgrenze der UdSSR. Im Westen sprach man bald vom „Eisernen Vorhang“, der bis 1989 Ost- und Westeuropa trennen sollte. Streng bewachte Grenzen mit Minenfeldern, Stacheldraht und Wachtürmen waren sein äußeres Zeichen. Die USA kontern mit „Eindämmungspolitik“… 1947 schien auch in Griechenland eine kommunistische Machtüber- nahme möglich. Der neue amerikanische Präsident Harry Truman* wollte nun aktiv die weitere Ausbreitung des Kommunismus in Europa und der Welt „eindämmen“ (= Containment-Politik). Die Truman-Doktrin In dieser später nach dem Präsidenten benannten Grundsatzerklärung begründete er das Einschreiten der USA und erklärte die Wahl seiner Mittel. Auf der Nachkriegskonferenz in Berlin-Potsdam im Juli 1945 zeigten die „großen Drei“ noch gute Laune. Auf dem Foto siehst du (von links) den britischen Regierungschef Winston Churchill, den amerikanischen Präsidenten Harry Truman und den sowjetischen Staatschef Josef Stalin. Doch schon wenige Monate später waren aus Verbündeten Gegner geworden. (Fotografie, 1945) Verschiedene Symbole Freiheitsstatue und Wappen der USA (aus dem Jahr 1777); Wappen der Sowjetunion (von 1924) und „Arbeiter und Kolchosbäuerin“ Aus der Truman-Doktrin Q Ich bin der Überzeugung, dass die USA freien Völkern helfen müssen, die sich wehren gegen den Versuch der Unterjochung durch bewaffnete Minderheiten oder durch Druck von außen. (...) Ich bin der Auffassung, dass unsere Unterstützung in erster Linie als wirtschaftliche und finanzielle Hilfe erfolgen sollte, die Voraussetzung ist für wirtschaftliche Stabilität und geordnete politische Verhältnisse. (H. Steele Commager, Documents of American History II) Du bist dran • Stelle fest, was die einzelnen Symbole – Hammer und Sichel, Freiheitsstatue, Weltkugel – bedeuten. • Finde heraus, weshalb die UdSSR Hammer und Sichel in ihrem Wappen hatten, mit welchen Gegenständen die Freiheitsstatue ausgestattet ist und was diese bedeuten. Der Ost-West-Konflikt Nur zu Prüfzwecken – Eigentum d s Verlags öbv
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