Zeitbilder 4, Schulbuch
Wir trainieren Kompetenzen 70 Wir untersuchen einen Spielfilm mit historischem Inhalt Eine Auseinandersetzung mit Filmen als Geschichtsquellen ist nicht einfach, da jede Filmform – Amateurfilme mit Zufallsaufnahmen, Wochen- oder Tagesschauen, wissenschaftliche Dokumentarfilme, Spielfilme – jeweils andere Fragestellungen verlangt. Spielfilme mit historischem Inhalt sollten vor allem unter folgenden Gesichtspunkten betrachtet werden: ● Liegt der Handlung eine wirkliche Begebenheit zu Grunde oder wird nur eine erdachte Geschichte in einer vergangenen Zeit dargestellt? ● Welche Personen stehen im Mittelpunkt der Handlung und warum? ● Erlauben mir meine Geschichtskenntnisse ein Urteil darüber, ob die historischen Ereignisse sachlich richtig dargestellt sind, oder müssen weitere Informationen eingeholt werden? ● Wie stark fühlt sich die Regisseurin oder der Regisseur dem historischen Wahrheitsgehalt verpflichtet? Inwiefern weicht sie bzw. er davon ab? ● Will der Film vorwiegend unterhalten, informieren, beeinflussen oder zum Nachdenken anregen? Sind Wertungen erkennbar? Inwiefern werden Gefühle angesprochen? Ist das an bestimmten Stellen beabsichtigt? ● Mit welcher Absicht könnte eine bestimmte Art der Darstellung – Perspektiven, Kameraführung, Musikunterlegung usw. – gewählt worden sein? Du bist dran • Sucht im Internet nach Informationen über den Spielfilm „Die Fälscher“, Adolf Burger, die „Aktion Bernhard“, das Geldfälschungsprogramm der Nationalsozialisten. • Schaut euch dann den Film „Die Fälscher“ an und untersucht ihn anhand der Fragen. Die Erinnerungen des KZ-Gefangenen Adolf Burger („Des Teufels Werkstatt“), der zusammen mit seiner Frau Gisela aus „politischen“ Gründen verhaftet worden war, verarbeitete der österreichische Drehbuchautor und Regisseur Stefan Ruzowitzky zum Spielfilm „Die Fälscher“. Der Film beruht auf wahren Begebenheiten und handelt vom größten Geldfälschungsprogramm der Nationalsozialisten („Aktion Bernhard“) während des Zweiten Weltkriegs. Seit 2007 wird der Film in den Kinos gespielt. Im Jahre 2008 bekam der Film in Los Angeles den Oscar als „Bester fremdsprachiger Film“. Man kann ihn auch als Video oder DVD ausleihen oder kaufen. Filmszene: Salomon Sorowitsch, dargestellt von Karl Markovics Filmplakat zu „Die Fälscher“ Der Spielfilm als Geschichtsquelle Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
Made with FlippingBook
RkJQdWJsaXNoZXIy ODE3MDE=