Zeitbilder 4, Schulbuch
67 Atombombenabwurf auf Hiroshima Q Im millionsten Teil einer Sekunde entflammte eine neue Sonne in grellweißem Licht. Hundertfach heller als die Himmelssonne. Und dieser Feuerball strahlte Millionen Hitzegrade gegen die Stadt Hiroshima. In dieser Sekunde verbrannten 86100 Menschen. In dieser Sekunde erlitten 72000 Menschen schwere Verletzungen. In dieser Sekunde wurden 6820 Häuser pulverisiert und vom Sog eines luftleeren Raumes als Staubteilchen kilometerhoch zum Himmel emporgerissen. In dieser Sekunde stürzten außerdem 3750 Gebäude ein, und die Trümmer begannen zu brennen. In dieser Sekunde bombardierten tödliche Neutronen- und Gammastrahlen den Explosionsort im Umkreis von anderthalb Kilometern. In dieser Sekunde hatte das Ebenbild Gottes den ersten Versuch unternommen, sich mit Hilfe der Wissenschaft selbst zu vernichten. Der Versuch war gelungen. (K. Bruckner, Sadako will leben) Kriegsalltag in Danzig Q Tag und Nacht brummte es in der Luft. In großer Höhe fliegen die Flugzeuge über Danzig hinweg. Weil so oft Fliegeralarm war, wurde unser Schulbesuch immer unregelmäßiger. Zu essen gab es selten etwas. Wir lebten von Mehlsuppe, Kartoffelklößen und Salzheringen. Man bekam manche Lebensmittel auf dem Schwarzmarkt. Aber irgendwann kam Mama auch mit leeren Händen nach Hause. Die Not wurde immer größer. Die Menschen hörten heimlich den verbotenen englischen Sender, der Hetzparolen gegen Adolf Hitler sendete. Man durfte sich beim Hören des Senders nicht erwischen lassen. Man stellte das Radio auf eine bestimmte Frequenz und drehte den Ton ganz leise, und dann hingen die Menschen gebannt am „Volksempfänger“ und hörten, was der Sprecher sagte. Ich war zu klein, um alles zu verstehen. Für uns Kinder gab es nur ein Problem: Was gab es zu essen, und hatten wir genug Brennmaterial, damit wir nicht frieren mussten? Mama wurde immer magerer und blasser, genau wie wir und alle anderen um uns herum. Im Radio wurden manchmal Reden übertragen, von Joseph Goebbels oder Hermann Göring, dem Reichsmarschall. Sie redeten der Bevölkerung ein, dass der Krieg jetzt nicht mehr lange dauern würde. Durchhalten war die Devise (...) (www.dhm.de ) Atombomben gegen Japan beenden den Krieg Ende des Krieges Auch die Japaner erlitten ab 1943 Niederlage um Niederlage. Sie waren aber nicht bereit zu kapitulieren. Da entschloss sich US-Präsident Truman* zum Einsatz der Atombombe auf die Städte Hiroshima und Nagasaki. 122000 Menschen wurden getötet, 100000 verletzt, und viele starben noch Jahre später an den Folgen der Verstrahlung. Nun kapitulierte auch Japan. Damit war am 2. September 1945 der Zweite Weltkrieg endlich beendet. 55 Millionen Menschen hatten ihr Leben verloren. Die Atombombe „Little Boy“, Abwurf auf Hiroshima (Fotografie, 1945) Die Ruine des Handelskammer- gebäudes in Hiroshima – ein Mahnmal, den 6. August 1945 nicht zu vergessen (Fotografie, 1945) Überlebende in Hiroshima glaubten, noch einmal davongekommen zu sein. Sie wussten nicht, dass sie an einer schweren Strahlenkrankheit leiden würden. (Fotografie, 1945) Du bist dran • Beschreibe die Bilder auf dieser Doppelseite. • Fasse die beiden Textquellen mit eigenen Worten zusammen. Nationalsozialismus und Zweiter Weltkrieg Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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