Zeitbilder 4, Schulbuch
66 Dresden am 14. Februar 1945: Altstadt nach einem Bombenangriff der Alliierten (Fotografie, 1945) Die Übermacht der Alliierten wächst US-Waffenlieferungen Die USA unterstützten schon seit Kriegsbeginn die Gegner Hitlers mit Waffen. Seit ihrem Kriegseintritt 1941 aber verfügten die Alliierten über fast unerschöpfliche Mittel. Die amerikanische Rüstungsindustrie lieferte riesige Mengen an Flugzeugen, Panzern und Geschützen, die mit Schiffen über den Atlantik nach Europa gebracht wurden. Die zu Beginn des Krieges so gefürchtete deutsche U-Boot-Flotte konnte dies nicht verhindern. Sie war durch die Erfindung des Radars wirkungslos geworden. Bombenkrieg Mit ihren Langstreckenbombern flogen nun die Briten und Amerikaner verheerende Luftangriffe auf Industriezentren und Verkehrsanlagen im gesamten Deutschen Reich. Die Deutschen mussten erleben, was moderner Krieg bedeutet: brennende Städte, riesige Trümmerlandschaften, unzählige Tote unter der Zivilbevölkerung. „Totaler Krieg“ und bedingungslose Kapitulation Kriegswirtschaft Nach der Niederlage von Stalingrad rief Goebbels die Deutschen zum „totalen Krieg“ auf. Das gesamte Leben wurde auf den Krieg eingestellt. Immer schärfere Gesetze bestimmten das Arbeits- und auch Privatleben der Menschen. Die Frauen wurden zur Arbeit in „kriegswichtigen“ Betrieben zwangsverpflichtet – dadurch wurden wieder Männer für die Front frei. Außerdem mussten neun Millionen – meist zwangsverschleppte – Menschen aus den eroberten Gebieten als „Fremdarbeiter“ in Deutschland für ihre Feinde arbeiten. Deutsche Niederlagen Trotz aller Anstrengungen und Entbehrungen der Bevölkerung wurde jedoch die Überlegenheit der Alliierten immer deutlicher. Die deutschen Armeen mussten an allen Fronten Niederlagen hinnehmen. Im Osten war der Vormarsch der Roten Armee nicht aufzuhalten, in Afrika mussten die deutschen Truppen gegen Briten und Amerikaner kapitulieren (Mai 1943), nach dem Sturz Mussolinis kapitulierte Italien (September 1943). Im Juni 1944 landeten Amerikaner und Briten an der Kanalküste und begannen die Befreiung Frankreichs. Damit war die von Stalin immer wieder geforderte „zweite Front“ errichtet – Deutschland war in der Zange. Von Osten, Westen und Süden drangen nun die Alliierten unaufhaltsam gegen das deutsche Reichsgebiet vor. „Letztes Aufgebot“ In dieser letzten Phase des „totalen Krieges“ griff die nationalsozialistische Führung zu verzweifelten Abwehrmaßnahmen. Der „Volkssturm“ – 16-jährige Knaben und nicht fronttaugliche Männer bis 60 – sollten sich den kampferprobten Angreifern entgegenstellen. Deutsche Städte wurden zu „Festungen“ erklärt und mussten – unter Androhung der Todesstrafe – „bis zum letzten Blutstropfen“ verteidigt werden. Alle Verkehrs- und Versorgungseinrichtungen sollten zerstört werden und nur als „verbrannte Erde“ in die Hände der Gegner fallen. Kapitulation* Doch der Vormarsch der Alliierten war nicht mehr zu stoppen. Ganz Deutschland wurde erobert. Während der Einnahme Berlins beging Hitler Selbstmord. Am 8. Mai 1945 hatten die Alliierten ihr Ziel erreicht: die bedingungslose Kapitulation Deutschlands. „Ausgebombt“ – Mannheim 1944 (Fotografie, 1944) „Volkssturm“ Jugendliche im Volkssturm bei der Verteidigung von Berlin (Fotografie, 1945) Vom „totalen Krieg“ zur totalen Niederlage Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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