Zeitbilder 4, Schulbuch

52 „Und sie werden nicht mehr frei ihr ganzes Leben“ Ideologische Beeinflussung Die Propaganda der Nationalsozialisten war besonders auf die Jugend gerichtet. Ihr Motto war: „Wer die Jugend hat, dem gehört die Zukunft.“ Deshalb versuchten sie alle anderen Einflüsse auszuschalten. Neben den NS-Jugendorganisationen durfte es keine anderen Jugendvereine geben. Bei Veranstaltungen der HJ wurden Kinder und Jugendliche so beeinflusst, dass sie sich von regimekritischen Eltern entfremden sollten. Tatsächlich ist es vorgekommen, dass Kinder ihre eigenen Eltern wegen kritischer Äußerungen zur NSDAP, zu Hitler oder zum Krieg anzeigten. Nicht alle Jugendlichen ließen sich vereinnahmen, dies zu zeigen wagten jedoch nur ganz wenige. Die „Swing-Jugend“* zB, die im amerikanisch-englischen Lebensstil eine Abgrenzung zur Hitlerjugend suchte, verweigerte sich, indem sie verbotene Musik hörte. Einige Jugendgruppen wie die „Edelweißpiraten“ beteiligten sich unter Lebensgefahr an Widerstandsaktionen. Aus einem Buch für Volksschulkinder: Schon den kleinen Kindern wurde eingetrichtert, dass sie „allzeit bereit“ sein sollten, dem „Führer“, der Partei und Deutschland zu dienen. So begann es: „Jungmädel“ und „Hitlerjunge“ auf Propagandaplakaten von 1936 und 1937. Ab 1936 war die Mitgliedschaft bei der Hitlerjugend gesetzliche Pflicht. Ein Kind in SA-Uniform mit Adolf Hitler in Braunschweig: So missbrauchten die Nationalsozialisten Kinder für ihre Propagandazwecke. Die maßge- schneiderte Uniform lässt Rückschlüsse auf ein wohlhabendes Elternhaus zu. (Fotografie, 1931) Du bist dran • Überlege, welche Wirkung die Plakate auf die Mädchen und Buben haben sollten. Jugend im Nationalsozialismus Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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