Zeitbilder 4, Schulbuch
51 beherrschten. Die Geheime Staatspolizei* (Gestapo) verfolgte alle Gegnerinnen und Gegner des Nationalsozialismus. Diese und vor allem Menschen jüdischer Herkunft wurden in Konzentrationslager gebracht, wo die Schutzstaffel* (SS) eine Schreckensherrschaft errichtete. Schließlich beschloss im Dezember 1933 der Reichstag, in dem nur mehr Anhänger Hitlers saßen, das Gesetz, mit dem die NSDAP zur alleinigen Staatspartei wurde. Propaganda als Waffe Goebbels Bedeutenden Anteil an der „Gleichschaltung“ Deutschlands hatte Joseph Goebbels, der seit März 1933 „Reichsminister für Volksaufklärung und Propaganda“ war. Sein Ziel war es, den Deutschen einzuhämmern, dass nur Hitler alle Probleme Deutschlands lösen könne und vor allem Arbeit und Brot bringen würde. Später diente seine Propaganda auch der Mobilisierung für den Krieg. Er verstand es, mit Kundgebungen, Massenaufmärschen und Feierstunden die Wünsche weiter Teile der Bevölkerung nach nationaler Größe und Gemeinschaft zu erfüllen. Die von Goebbels gegründete „Reichskulturkammer“ sorgte für die „Gleichschaltung“ auch auf kulturellem Gebiet. Nur ihre Mitglieder durften als „Kulturschaffende“ arbeiten. Was nationalsozialistischen Vorstellungen in Presse, Rundfunk, Theater, Musik, Bildender Kunst und Film nicht entsprach, wurde verboten. Auch die Kirchen sollten gleich- geschaltet werden und „dem Führer dienen“. Anlässlich des Reichsparteitages 1934 begrüßte Hitler den evangelischen Bischof Ludwig Müller und den katholischen Abt Albanus Schachleitner. (Fotografie, 1934) Bücherverbrennung: Die Karikatur zeigt Goebbels, der die Bücher- verbrennung organisiert hatte. Unerwünschte Schriften und Bücher, deren Autoren Juden, Marxisten oder Pazifisten* waren, wurden von Studenten in das Feuer geworfen. (Journal Le Populaire, 1933) Plakatwerbung für den „Volksem- pfänger“, den Goebbels entwickeln ließ, um seine Propaganda in jeden Haushalt zu tragen. Mit diesem Gerät konnten nur deutsche Sender empfangen werden. (1934) Der Reichspropagandaminister Joseph Goebbels bei einer Rede (Fotografie, undatiert) In einer Rede sagte Goebbels 1933 Q Propaganda ist unsere schärfste Waffe bei der Eroberung des Staates. Sie bleibt unsere schärfste Waffe bei der Behauptung und beim Aufbau des Staates. (Bundeszentrale für politische Bildung, Informationen zur politischen Bildung) Du bist dran • Diskutiert, wie es den Nationalsozialisten gelang, die große Masse der deutschen Bevölkerung für ihre Ideen zu vereinnahmen. Nationalsozialismus und Zweiter Weltkrieg Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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