Zeitbilder 4, Schulbuch
125 Die Internet-Revolution Den Anstoß zur Entwicklung lieferte 1969 ein geheimes Militärprojekt in den USA. Dabei wollte man ein sicheres Computernetz schaffen. In den 1980-er Jahren wurde dieses Netz hauptsächlich von Wissenschafterinnen und Wissenschaftern zum weltweiten Gedankenaustausch genutzt. Seit der Freigabe für die Öffentlichkeit Anfang der 1990-er Jahre dient es auch als Informations-, Bildungs- und Unterhaltungsmedium. In Österreich kann das Internet seit 1990 benutzt werden. Weltweit gibt es über 2,4 Milliarden Internet- nutzerinnen und -nutzer (2012). 1971 wurde E-Mail eingeführt. Das WWW (world wide web) wurde 1993 kostenlos für die Öffentlichkeit freigegeben. Weitere wichtige Entwicklungen waren der Start der Suchmaschine Google (1998) und die Eröffnung des Online-Lexikons Wikipedia (2001). Soziale Netzwerke Das derzeit bekannteste soziale Netzwerk ist das Unternehmen Facebook. Es wurde 2004 von Mark Zuckerberg gegründet. Auf Facebook kann sich jede Nutzerin bzw. jeder Nutzer auf einer Profilseite vorstellen und mit anderen in Kontakt treten. Weltweit hat der Konzern über 800 Millionen Mitglieder (2012), viele davon sind junge Menschen. Seit 2006 existiert „Twitter“. Man versteht darunter eine Anwendung zum Mikroblogging. Die Userinnen und User können Textnachrichten – Informationen, Meinungen und Nachrichten – von maximal 140 Zeichen an Menschen senden, welche die Beiträge einer Autorin oder eines Autors abonniert haben („followers“). Chancen durch „Neue Medien“ Das Internet und die sozialen Medien bieten viele Vorteile: Man kann, unabhängig von Öffnungszeiten, im Internet einkaufen und Bankgeschäfte erledigen. Viele nutzen die Möglichkeiten, E-Mails zu verschicken, im Netz zu spielen, Filme anzusehen, Informationen zu sammeln, neue Freundschaften zu gewinnen, weltweite Kontakte zu pflegen. Mitglieder sozialer Netzwerke können sich auch zu Demonstrationen verabreden und politische Veränderungen herbeiführen (siehe S. 120 f.). Gefahren durch „Neue Medien“ Im Umgang mit den neuen Medien entstanden aber auch Risiken: Dazu gehören Datenklau, Cyber-Mobbing und Betrügereien. Zu den großen Gefahren gehören auch die Verbreitung von Kinderpornographie und rechtsextremistischem Gedankengut im Netz. Eine zu starke Nutzung kann zu Isolation oder sogar zu Internetsucht führen. Du bist dran • Arbeite heraus, welche Aussagen über die Internetnutzung der österreichischen Bevölkerung sich aus dem Schaubild ableiten lassen. • Erhebt in der Klasse, wie oft und wofür ihr das Internet nutzt. Internetnutzer- innen und Internetnutzer in Österreich im Vergleich 2002 und 2012 Um die Sicherheit bei der Nutzung des Internets zu erhöhen, empfiehlt „watch your web“, eine deutsche Organisation für Jugendarbeit: Q 1. „Das Internet vergisst nichts!“ Einmal hochgeladene Inhalte wie Fotos, Videos oder Texte können, auch wenn sie gelöscht wurden, noch nach Jahren wieder im Web auftauchen! Deshalb sollte man sich genau überlegen, was man in Zukunft über sich im Internet finden möchte. 2. „Was einmal im Internet steht, kann sich schnell verbreiten!“ (…) Ein peinliches Bild zum Beispiel kann schnell durch einen Freund an alle seine Freunde weitergeleitet werden (…). 3. „Virtuelles ist real!“ Alles, was man im Internet tut, kann Auswirkungen auf das reale (= wirkliche) Leben und die Zukunft haben. Eine Bewerbung könnte platzen, weil sich die Firma das Profil im Netz angesehen hat, auf dem zu sehen ist, dass man jedes Wochenende wilde Partys feiert und Schule und Arbeit doof findet (…). (www.moederler.de/feature/f_ articles/facebooktwitter.pdf) Weltpolitik nach 1945 – Viele Welten in einer Welt Nur zu Prüfzw cken – Eigentum des Verlags öbv
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