Zeitbilder 4, Schulbuch
122 Du bist dran • Trage stichwortartig einige Ursachen für Flucht ein: Boat-People: Das Foto vom 20.8.2007 zeigt Menschen aus Afrika, die wie jährlich tausende andere „Boat-People“ auf klapprigen Booten versuchen, die Meere zu überqueren. Viele überleben ihre Flucht nicht. Afghanistan: Eine der weltweit größten Flüchtlingskrisen der letzten Jahrzehnte betraf Afghanistan. Über zehn Millionen Menschen lebten in Flüchtlingslagern. Schuld an dieser Entwicklung waren ein 20 Jahre dauernder Bürgerkrieg, die Herrschaft der fundamentalistischen Taliban und der Krieg der USA gegen Terroristen. Das Foto zeigt drei Kinder in einem Flüchtlingscamp in der Nähe von Kabul im Februar 2012. Laut Berichten starben in diesem Winter dutzende Kinder wegen der Kälte in Camps. Flucht und Vertreibung Migration* Im Laufe der Geschichte mussten sich Menschen immer wieder auf die Suche nach einer neuen Heimat begeben. Wanderungs- bewegungen nennt man Migration, die „Wandernden“ Migrantinnen und Migranten. Zweiter Weltkrieg Der Nationalsozialismus löste den größten Flücht- lingsstrom des letzten Jahrhunderts in Europa aus: Millionen mussten ihre Heimat verlassen, weil sie von den Nationalsozialisten verfolgt oder brutal vertrieben wurden. Viele Menschen flüchteten auch vor dem Bombenkrieg. Nach Kriegsende beschlossen die Alliierten die Aussiedlung der in den „Ostgebieten“* lebenden deutschen Bevölkerung. Über 10 Millionen Menschen verloren bei der Flucht ihre Heimat, oft ihren gesamten Besitz. Hunderttausende kamen bei den Vertreibungen ums Leben. Weltweite Migration heute Ursachen für Flucht 44 Millionen Menschen waren laut Angaben der UNO im Jahr 2010 weltweit auf der Flucht. Zu 80% handelt es sich dabei um Frauen und Kinder. Die größten Flüchtlingsströme bewegen sich in Afrika und Asien. Flucht ist heute zumeist die Folge von Kriegen, Bürgerkriegen, Massakern und Klimakatastrophen. Ganze Bevölkerungs- gruppen verlassen ihre Heimatländer, weil sie sich bedroht fühlen, weil Bomben ihre Häuser zerstören oder weil Soldaten vergewaltigen, foltern, morden. Die trostlose wirtschaftliche Lage, Armut und Massenarbeitslosigkeit führen ebenfalls zu Migrationen. Und noch immer werden Menschen auf Grund ihrer politischen Meinung oder religiösen Überzeugung zur Flucht getrieben. Eines aber ist den allermeisten Flüchtlingen gemeinsam: Niemand verlässt gern seine oder ihre Heimat. Nach der Flucht Das monate- oder jahrelange Warten auf eine Rückkehr in die Heimat müssen viele in trostlosen Flüchtlingslagern verbringen. Zahlreiche Menschen sterben an Hunger und Seuchen. Wenn Flüchtlinge in einem fremden Land ankommen, haben sie oft große Probleme: Häufig beherrschen sie die Sprache nicht, sind mit der Kultur und Gesetzgebung ihres Gastlandes nicht vertraut und leiden unter Isolation. Menschen auf der Flucht Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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