Zeitbilder 4, Schulbuch

113 Chinas Aufstieg zur Weltmacht Wirtschaftsgroßmacht China gehört heute zu den weltweit erfolgreichsten Wirtschaftsmächten. Viele Chinesinnen und Chinesen nutzten die Möglichkeit, private Unternehmen zu gründen und Handel zu betreiben. Das machte einige zu Milliardären, auch die Mittelschicht, die sich Konsumgüter und Urlaubsreisen leisten kann, ist stark angewachsen. Viele Menschen, vor allem Bauernfamilien und die Bevölkerung der westlichen Provinzen, sind aber nach wie vor sehr arm. Sozialen Sprengstoff bilden auch die ca. 200 Millionen Wanderarbeiterinnen und Wanderarbeiter, die als billige Arbeitskräfte in die Städte kommen. Das rasche Wachstum der Wirtschaft führte auch zu Problemen in der Energieversorgung: China errichtete riesige Staudämme, Millionen Menschen mussten deswegen umgesiedelt werden, wöchentlich wird ein neues Kohlekraftwerk errichtet. Bis 2020 sollen Dutzende Atomkraftwerke gebaut werden. Die Umweltprobleme verschärfen sich. Kommunistisches System  Obwohl sich das Land wirtschaftlich  dem Westen weit geöffnet hat, hält es politisch am Kommunismus fest. Von demokratischen Reformen ist wenig zu spüren. Westliche Beobachterinnen und Beobachter werfen dem chinesischen Staat immer wieder Menschenrechtsverletzungen vor: Sie berichten von willkürlichen Verhaftungen politischer Gegnerinnen und Gegner und von Folter. Die Zahl der vollstreckten Todesurteile ist hoch. Manche Kritikerinnen und Kritiker meinen auch, dass westliche Staaten auf Grund ihrer großen wirtschaftlichen Interessen zu wenig Druck auf das kommunistische Regime ausüben. Du bist dran • Sammelt Zeitungsartikel über Themen, die sich auf China beziehen. Stellt sie der Klasse in Form von Kurzreferaten vor. Demonstrationen in Peking: 1989 begann der Zerfall des kommunist- ischen Systems in Europa. Im Juni kam es in Peking auf dem „Platz des Himmlischen Friedens“ zu einer großen Demonstration für mehr Demokratie. Panzerverbände überrollten protest- ierende Jugendliche. Mehr als 3000 Menschen kamen dabei ums Leben. (Fotografie, 1989) Solidaritätskundgebung für ein freies Tibet in Wien: Immer wieder kommt es zu Protesten wegen der Besetzung Tibets durch chinesische Truppen (1950). Das religiöse Oberhaupt der Tibeter, der Dalai Lama, musste das Land verlassen. Vertreter  von Menschenrechtsorganisationen kritisieren die Unterdrückung der tibetischen Religion und Kultur durch die chinesische Besatzungsmacht. (Fotografie, 2012) Die Kehrseite der neuen Privatwirtschaft Chinas: ein bettelndes Kind. China kämpft gegen Überbevölkerung mit der „Ein-Kind- Politik“. Eltern dürfen offiziell nur ein  Kind haben. Zweit- oder Drittgeborene, vor allem Mädchen und behinderte Kinder, werden häufig weggegeben.  Diese Kinder sind auf sich alleine gestellt. Betteln ist oft die einzige Überlebenschance. (Fotografie, 2005) Weltpolitik nach 1945 – Viele Welten in einer Welt Nur zu Prüfzwecken – Eigentu des Verlags öbv

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