Zeitbilder 4, Schulbuch

112 Mao gründet die Volksrepublik China Mao Zedong Der Aufstieg Chinas zur Weltmacht ist eng verbunden mit der Person Mao Zedong*. In den Jahrzehnten nach der Gründung der Republik China (1911) kam es zu blutigen Auseinandersetzungen zwischen Kommunisten und Nationalisten und zum Kampf gegen Japan, das China 1936 überfallen hatte. Nach dem Abzug der Japaner gegen Ende des Zweiten Weltkrieges brach erneut ein Bürgerkrieg aus. Die Kommunisten unter Mao gingen als Sieger hervor: 1949 wurde die Volksrepublik China ausgerufen. China wird zu einer kommunistischen Diktatur Sofort wurde mit der Umgestaltung des Landes nach sowjetischem Vorbild begonnen:  Großgrundbesitzer, Angehörige der Oberschicht und Gebildete wurden hingerichtet oder zur Umerziehung in Lager geschickt, Industrie,  Handel, Banken und die Landwirtschaft verstaatlicht. In einem  „großen Sprung“ (1958) nach vorne sollte China den Anschluss an die großen Industrienationen erreichen: Volkskommunen* wurden eingerichtet, Privatleben und Privateigentum gab es nicht mehr. Dies mündete jedoch in eine wirtschaftliche Katastrophe, in der etwa 27 Millionen Chinesinnen und Chinesen verhungerten. Die „Große Proletarische Kulturrevolution“* Diese verkündete Mao 1964, um das gesunkene Ansehen von Partei und Staat aufzubessern: Über 10 Millionen Kinder und Jugendliche zogen als „Rote Garden“ durchs Land. Sie  vertrieben wirkliche und vermeintliche Gegnerinnen und Gegner Maos aus ihren Ämtern oder töteten sie gleich. Schulen und Universitäten blieben jahrelang geschlossen, wertvolle Kulturgüter wurden zerstört. Das Land drohte schließlich im  Chaos unterzugehen. 1969 beendete Mao die Kulturrevolution durch den Einsatz der Armee. Die Partei übernahm wieder die Macht. 1976 starb Mao. Sein  Nachfolger Deng Xiaoping begann, die  chinesische Wirtschaft und Technik nach westlichem Vorbild zu reformieren. Der Lebensstandard der Chinesinnen und  Chinesen verbesserte sich. Peking: In China, dem bevölkerungs- reichsten Staat der Welt (fast 1,4 Milliarden Menschen im Jahr 2012), leben bereits etwa 60% der Menschen in Städten. Es gibt 49 Städte mit mehr als 1 Million Einwohnern (2012). Chongqing im Südosten Chinas hat mit dem umliegenden Siedlungsgebiet ca. 32 Millionen Einwohner und gilt als eine der größten Städte der Welt. Das Foto zeigt Chinas Hauptstadt Peking (ca. 8 Mio. Einwohner) mit der „Verbotenen Stadt“ im Hintergrund. (Fotografie, 2012) Mao: „Aus den Massen schöpfen – in die Massen hineintragen.“ Menschenmassen bilden auf einer Tribüne mit Fähnchen das Porträt von Mao (1893–1976). Während der  Kulturrevolution (1966–1969) kam es zu gigantischen Massenversammlungen. Wie bei anderen diktatorischen Politikern entstand auch um Mao ein unbeschreiblicher Personenkult. Du bist dran • Beschreibe das Foto. Wie wird Mao dargestellt, warum kann man von „Personenkult“ sprechen? Kennst du noch andere historische Persönlichkeiten, die einen Personenkult inszenierten? Die vielen Gesichter Chinas Nur zu Prüfzw cken – Eigentum des Verlags öbv

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