Zeitbilder 4, Schulbuch
102 Du bist dran • Beschreibe die Schritte, die zur Unterzeichnung des Vertrages von Lissabon führten. Du bist dran • Arbeite mit der Karte: Liste auf, in welchen Staaten der Euro als Währung eingeführt wurde. • Überlegt gemeinsam, in welchen Bereichen Staaten sparen können. Die Währungsunion Euro Seit 1999 ist der EURO die Währung der Europäischen Wirtschafts- und Währungsunion. Zunächst gab es ihn als Buchgeld und ab dem 1. Jänner 2002 in zwölf Staaten der Gemeinschaft als Bargeld. Er sollte die Währung aller EU-Staaten sein. Großbritannien und Dänemark haben sich jedoch eine Ausnahme ausbedungen und in Schweden ging eine Volksabstimmung gegen eine Euroeinführung aus. Die anderen Staaten, die den Euro nicht eingeführt haben, erfüllen die Bedingungen derzeit noch nicht. Konvergenzkriterien Diese Bedingungen sind – zumindest der Theorie nach – sehr streng. Unter anderem müssen die Inflation und die Staatsverschuldung unter einer festgelegten Grenze liegen. Von diesen Bedingungen darf nur in wirtschaftlichen Extremsituationen (zB der Finanzkrise 2008/2009) abgewichen werden. Allerdings verstießen schon vorher die meisten Eurostaaten, darunter auch Deutschland (Kosten der Wiedervereinigung) dagegen. Eurokrise Deutschlands Wirtschaftskraft wird als stark genug eingeschätzt, die Krise zu bewältigen. Bei Griechenland war dies 2010 nicht mehr der Fall: Das Land war nicht mehr in der Lage, seine Schulden oder auch nur die Zinsen dafür zurückzuzahlen. Darunter litt das Vertrauen der Finanzmärkte in den Euro. Er verlor an den Börsen 20 Prozent seines Wertes. Daraufhin beschlossen die Eurostaaten, Griechenland mit Bürgschaften und Krediten zu helfen. Dafür musste sich Griechenland aber zu strengen Sparmaßnahmen verpflichten. Die griechische Verschuldungskrise führte anderen Staaten (zB Portugal, Spanien, Italien) die Folgen von zu hohen Kreditaufnahmen vor Augen. Sie bemühen sich daher, die Verschuldung zu verringern. Diese Sparpolitik löst jedoch in diesen Ländern heftige Proteste der Bevölkerung aus. Vertrag von Lissabon – EU neu Eine „Verfassung für Europa“ Sie sollte eine neue Grundlage für die damals auf 25 Mitglieder erweiterte Europäische Union bilden. Dieser Verfassungsentwurf wurde aber im Jahr 2005 bei Volksabstimmungen in Frankreich und in den Niederlanden abgelehnt. EU-Reformvertrag Nach einer selbst verordneten „Nachdenkpause“ einigten sich die Staats- und Regierungschefs der Mitgliedsländer im Jahr 2007 in Lissabon auf einen neuen Vertragstext, den EU-Reformvertrag. Dieser sollte bis Ende 2008 durch alle Mitgliedstaaten ratifiziert* sein, sodass er am 1. Jänner 2009 hätte in Kraft treten können. Der Reformvertrag wurde jedoch 2008 von der irischen Bevölkerung in einer Volksabstimmung abgelehnt. Während in den übrigen 26 EU- Mitgliedstaaten eine Ratifizierung des Vertrags durch die nationalen Parlamente erfolgt, ist Irland der einzige EU-Mitgliedstaat, in dem jegliche Änderung der EU-Verträge vom Volk gutgeheißen werden muss. Nach einer Wiederholung der Volksabstimmung in Irland trat der Vertrag mit schließlich 1. Dezember 2009 in Kraft. Island Montenegro Mazedonien Türkei Serbien Eurostaaten EU-Staaten ohne Euro Euroländer Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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