Literaturräume, Schulbuch
99 auf Den punkt gebracht auf Den punkt gebracht Die Literatur der Aufklärung auf den Punkt gebracht • Die Themen der Aufklärung: – Betonung des vernünftigen Denkens, das allen Menschen durch Erziehung und Bildung zugänglich ist (Kant: „Was ist Aufklärung?“) – der Staat ist nicht Eigentum eines Herrschers, sondern beruht auf einem Vertrag, der vom Volk aufgelöst werden kann, wenn der Herrscher Missbrauch treibt (Rousseau: „Der Gesellschaftsvertrag“, Montesquieu: „Der Geist der Gesetze“) – die Überwindung des Aberglaubens und der Dominanz einer Religion über die anderen (Lessing: Ringpara bel aus „Nathan der Weise“). • Die Grundlagen der Aufklärung sind Rationalismus, Empirismus und Francis Bacons Kampf gegen die „Trugbilder“. • Die Literatur sieht sich im Dienst der Aufklärung; Gottsched verbannt den Hanswurst von der Bühne, will vernunftgemäßes Theater und folgt französischen Vorbildern (Corneille, Racine); Lessing, sein Gegner, nimmt Shakespeare zum Vorbild und formuliert im „bürgerlichen Trauerspiel“ die Kritik am verkommenen Adel („Emilia Galotti“). • Wieland kämpft in seinem Roman „Agathon“ gegen Ignoranz und Vorurteile. • Die „Empfindsamkeit“ sucht, oft durch die angebotene Identifikation mit literarischen Figuren, einen emotionalen Ausgleich zur Betonung der Vernunft zu schaffen. • Das Erdbeben von Lissabon erschüttert den Glauben an die Berechenbarkeit der Natur und die opti mistische These von der „besten aller möglichen Welten“ (Leibniz). Voltaire wird zum schärfsten Kritiker dieses Optimismus. Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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