Literaturräume, Schulbuch

435 Das Thema Zensur – zwei Aufgaben nach Ihrer Wahl Klären Sie etymologisch und geschichtlich das Begriffsfeld Zensur, Zensor, zensieren, zensurieren. Was sind „Zen­ suren“? Informieren Sie sich, z. B. anhand des Buchs „Weltliteratur auf dem Index“ von Peter Godman (2001), über den „Index librorum prohibitorum“. Recherchieren Sie über Bücherzerstörungen bis ins 20. Jahrhundert; Informationsquellen siehe auch „Grenzen­ los“, S. 321 f.! Holen Sie Meinungen ein (Interviews, Gespräche mit Lehrern/Lehrerinnen, Mitschülern/Mitschülerinnen), ob neue Kommunikationsformen wie das Internet in einer Art Zensur kontrolliert werden müssten, umMissbrauch (z. B. Kinderpornographie, rechtsextreme oder terroristische Propaganda) zu unterbinden; dokumentieren Sie diese Meinungen in geeigneter Form. Kommentieren Sie in freier Form den Gedanken des Theaterkritikers Alfred Kerr nach der Erstaufführung des „Reigen“: „Darf man Stücke verbieten? – Nicht mal, wenn sie schlecht geschrieben und schlecht gespielt sind (was ein Standpunkt sein könnte). Hier aber ist ein reizendes Werk, – und es wird annehmbar gespielt. Der Erfolg war gut; die Hörerschaft wurde nicht schlechter davon. Und die Welt ist, zum Donnerwetter, kein Kindergarten.“ Literarische und künstlerische Skandale – eine Aufgabe nach Wahl Informieren Sie sich zu den Skandalen, die Schnitzlers Erzählung „Leutnant Gustl“ (1900) und sein Drama „Professor Bernhardi“ (1912) erregten. Informieren Sie sich über den Skandal des fast gleichzeitig mit dem „Reigen “ entstandenen Dramas „Frühlings Erwachen“ von Frank Wedekind, uraufgeführt nach jahrelangem Verbot 1906. Gehen Sie einer oder mehreren der folgenden „Aufregungen“ nach: Literarische „Aufregungen“: Klaus Manns Roman „Mephisto“, Rolf Hochhuths Drama „Der Stellvertreter“, Werner Fassbinders Drama „Die Stadt, der Müll und der Tod“, Thomas Bernhards „Heldenplatz“, die Nobelpreisverlei­ hung an Elfriede Jelinek; künstlerische „Aufregungen“: das „Orgien-Mysterien-Theater“ von Hermann Nitsch; „Filmaufregungen“: Bergman: „Das Schweigen“, Pasolini: „Die 100 Tage von Sodom“, Scorsese: „Die letzte Versu­ chung Christi“, Dan Brown/Ron Howard: „Das Sakrileg“. Theater und Film Berichten Sie über einen Besuch einer Aufführung des „Reigen“ oder eines anderen Dramas von Schnitzler, schreiben Sie eine Kritik zur Aufführung. Dokumentieren Sie die Aufführung mit Programmheft, Eintrittskarte, Medienberichten (Theaterkritiken), die Sie zum Beispiel in Klarsichthüllen oder gescannt beilegen können. Schauen Sie sich eine Verfilmung des „Reigen“ an. Als „klassische“ Verfilmung gilt die Inszenierung unter der Re­ gie von Max Ophüls (1950) mit dem Titel „La Ronde“; eine österreichische Verfilmung stammt aus dem Jahr 1973 (Regie: Otto Schenk). Schreiben Sie eine Filmkritik! Verfassen Sie eine Filmkritik zur Verfilmung von Schnitzlers „Traumnovelle“ (1926) durch Stanley Kubrick (1999). Der Film trägt den Titel „Eyes Wide Shut“. Zusatzaufgabe Lesen Sie eine der Parodien auf den „Reigen“ aus dem Band „Ringel-Ringel-Reigen“ von Gerd K. Schneider und Peter Michael Braunwart (2005) und nehmen Sie dazu in freier Form Stellung! Nur zu Prüfzwecken – Eigentu des Verlags öbv

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