Literaturräume, Schulbuch
323 grenzenlos | auf Den punkt gebracht AUFGABEN „Writers in prison“ und „Reporter ohne Grenzen“ Besuchen Sie die Seite von „Writers in prison“, z. B. unter www.pendeutschland.de/htm/aufgaben/ writers − in − prison.php. Beobachten Sie über mehrere Monate hinweg den „Fall des Monats“. Ähneln einander die Beschuldigungen an die Autoren/Autorinnen; aus welchen Bereichen stammen die Anschuldigungen; gibt es Länder, die oft an solchen Menschenrechtsverletzungen beteiligt sind? Verfolgen Sie unter http://www.rog.at/ oder www.reporterohnegrenzen.de das „Opferbarometer“ der Journalistinnen und Journalisten. Aktuelle Informationen finden Sie auch unter www.freemedia.at. PROJEKT auf Den punkt gebracht Die Literatur zwischen 1925 und 1945 auf den Punkt gebracht • Totalitäre Ideologien, wie der Nationalsozialismus, rücken die Literatur ins Spannungsfeld zwischen der Mitarbeit an diesen Ideologien oder deren Ablehnung und Bekämpfung. • Weg vom expressionistischen Pathos, hin zu einer „neuen Sachlichkeit“, welche die Menschen mit ihren Fragen unmittelbar ansprechen soll („Gebrauchslyrik“ z. B. von Erich Kästner). • Bert Brechts episches Theater will im Gegensatz zum aristotelischen Theater, das über Emotionen Furcht und Mitleid erregen soll, das Publikum zu rationalem Denken und Handeln führen; Mittel dazu sind die Verfremdungseffekte. • Das Volkstheater Ödön von Horváths deckt die Brutalität der Gesellschaft gegenüber den Schwachen, besonders den Frauen auf; verräterisch für die Scheinheiligkeit der Personen ist ihre Sprache. • Vor allem im Roman wirkt das Trauma des Ersten Weltkriegs nach; umstritten sind die Romane Ernst Jüngers, denen Ästhetisierung des Krieges vorgeworfen wird; klassische Antikriegsromane der Epoche sind die Romane von Erich Maria Remarque und Edlef Köppen. • Die Epik Joseph Roths thematisiert mit Wehmut den Untergang der HabsburgerMonarchie. • Robert Musil („Der Mann ohne Eigenschaften“) und Hermann Broch formen den traditionellen, auf Hand lung und Entwicklung zielenden Roman um: Der Roman soll zu einer umfassenden Zeitund Gesellschafts analyse werden. • Elias Canetti analysiert in „Die Blendung“ und „Masse und Macht“ die emotional und irrational agierenden Massenbewegungen; ein Zentralthema für die österreichische Literatur wird der Justizpalastbrand 1927. • Die NSDiktatur zwingt viele Autoren/Autorinnen in die reale oder in die „innere“ Emigration; viele ins Exil getriebene Autoren/Autorinnen scheitern existenziell oder, abgeschnitten von der deutschen Sprache, literarisch; ihre Wiederentdeckung vollzieht sich außer bei prominenten Namen (Stefan Zweig, Thomas Mann) nur sehr langsam. > Besuchen Sie http://www.literaturschock.de/Bodies/specials/buecherverbrennung/chronologie.php und berichten Sie über Bücherzerstörungen bis ins 20. Jahrhundert! > Informieren Sie sich über weltweite, teils kuriose Verbote unter der folgenden Adresse: http://digital. library.upenn.edu/books/bannedbooks.html. Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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